Krise in Japan

Elektronikindustrie in Sorge

28.03.2011
Von  und Martyn  Williams
Heinrich Vaske ist Editorial Director a.D. von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO.

Nokia in Sorge

Allerdings zeigt sich schon jetzt, dass die Lage ungemütlich werden könnte. So teilte Nokia mit, es werde „einige Störungen“ bei der Versorgung mit Produkten und Dienstleistungen geben. Das Unternehmen begründete das mit Engpässen bei der Belieferung mit wichtigen Komponenten und Rohstoffen aus Japan. Das Bild sei noch nicht in allen Einzelheiten klar.

Sony hat mittlerweile angekündigt, aufgrund von Problemen bei wichtigen Lieferanten bis Ende März in fünf Werken die Produktion ruhen zu lassen. Betroffen sind Fertigungsstätten in den Präfekturen Shizuoka, Aichi, Gifu und Oita. Es werde überlegt, die Produktion vorübergehend ins Ausland zu verlagern, hieß es. Die Fabriken stellen Kameras, Handys, Flachbildschirme, Mikrofone und Sendetechnik her. Immerhin laufe die Herstellung von Batterien in einem Werk in Shimotsuke nördlich von Tokio wieder. Unklar ist noch, wann die sieben Sony-Werke in den von der Katastrophe betroffenen Regionen Tohoku und Ibaraki ihre Produktion wiederaufnehmen werden.

Nachbeben mit Folgen

Betroffen ist aber nicht nur Sony: Nahezu alle Technologiegrößen im Land, darunter Fujitsu, Hitatchi, Canon, Mitsubishi und NEC, hatten nach der Katastrophe Werke schließen und Notfallfpläne verkünden müssen. Nicht gerade leichter wird die Situation durch immer wieder auftretende heftige Nachbeben: Erreichen diese eine Stärke von mindestens fünf auf der Richter-Skala, fährt die Produktion in den meisten Halbleiterfabriken automatisch herunter. Bis sie wieder hochgefahren werden kann, vergehen Tage.