NS-Chips in Kfz-Rechnern:

Elektronik für den Autofahrer

18.05.1979

FÜRSTENFELDBRUCK (pi) - Die COP-400-Familie von National Semiconductor wurde für Anwendungen in der Kfz-Elektronik entwickelt. Sie umfaßt inzwischen ein Dutzend verschiedene Ein-Chip-Mikrocontroller.

Nach den Worten von Product-Marketing-Manager Siegfried Hinneberg ermöglichen die unterschiedlichen Versionen der COP-400-Familie dem Anwender "die optimale Spezifizierung von Mikrocontrollern für jede Applikation", und da die Maskenprogrammierung beim Hersteller geschieht, "wird in den weitaus meisten Fällen die Notwendigkeit für externe Interface-Logik eliminiert".

Die COP-400-Bausteine enthalten beispielsweise 1 K x 8 Bit ROM, 64 x 4 Bit RAM, 23 I/O-Leitungen, einen Befehlssatz mit 57 Befehlen, einen internen Zeitbasis-Zähler für Real-Time-Verarbeitung und Software/Hardware-Kompatibilität mit den anderen Mitgliedern der COP-400-Familie.

44 verschiedene Funktionen kann der On-Board-Computer "Compucruise" auf Knopfdruck darstellen, wenn der Fahrzeugführer es verlangt. Das Gerät wird von Zemco auf COP-400-Basis hergestellt. Es ist in der Lage, eine vorgewählte Fahrgeschwindigkeit aufrechtzuerhalten oder das für den Benzinverbrauch günstigste Tempo zu errechnen. Zu den 44 Funktionen gehört etwa das Anzeigen der Kilometeranzahl, nach der der Tank leer sein wird, des momentanen Benzinwirkungsgrads und der Innen- und Außentemperatur.

Der von der amerikanischen Prince Corporation entwickelte Trip-Computer basiert ebenfalls auf einem 4-Bit Mikrocontroller aus der COP-Familie. Er informiert den Fahrer (wie es heißt ohne Ablenkung) über das Fahrverhalten seines Fahrzeugs.

Die benötigten Eingangsinformationen liefern zwei unter der Motorhaube installierte Meßwertaufnehmer. Einer dieser Transducer befindet ich auf der Tachometerwelle, der zweite auf der Kraftstoffleitung. Der Geschwidigkeits-Transducer formt die Umdrehungen der Tachometerwelle berührungslos in elektrische Impulse um und gibt sie an den Rechner zur Kalibration. Der Kraftstoff-Transducer mißt den Kraftstoff-Fluß zwischen Pumpe und Vergaser und wandelt diese Daten in digitale Informationen um.

Recaro, eine Unterabteilung der Keiper Company Group, verwendet für ihr computerisiertes, per Knopfdrück einstellbares Autositz-Einstellsystem ein COP-410L-chip. Der Sitz kam in alle Richtungen bewegt werden. Jede der Positionen wird mit Hilfe von vier Schaltern am Armaturenbrett programmiert. Zwei zusätzliche Speicheltasten stehen zur Verfügung, um die Positionsdaten für zwei verschiedene Fahrer in dem integrierten RAM zu speichern. Zwar wurde dieses System als ein experimentelles Spekulationsobjekt entwickelt aber dennoch demonstriert es die Vielseitigkeit der COP-400-Microcontroller.

Informationen: National Semiconductor GmbH Industriestraße 10, 8080 Fürstenfeldbruck,

Telefon 0 81 41/13 71