Von LA bis San Francisco

Elektroauto-Korridor am Highway 101

24.09.2009
Von pte pte
In den USA verbindet seit kurzem ein Elektroauto-Ladekorridor San Francisco und Los Angeles. Noch können nur Besitzer eines Telsa Roadster tanken, doch das soll sich bald ändern.

Der Energieanbieter SolarCity hat in Kooperation mit der Rabobank NA, der US-Tochter der niederländischen Rabobank, die ersten fünf Stationen des rund 600 Kilometer langen Korridors in Betrieb genommen. Die Technik kommt von Tesla und soll es ermöglichen, deren Fahrzeug Tesla Roadster binnen 3,5 Stunden aufzuladen. Derzeit wird allerdings auch nur dieses eine Elektroauto unterstützt. Vonseiten der Betreiber heißt es jedoch, dass in etwa einem halben Jahr die Ladestationen auf einen neuen Standard umgerüstet werden - sobald Universalstecker, wie sie in der EU bereits beschlossen wurden, auch in den USA eingeführt werden. Die Benutzung der Stromtankstellen entlang des Highway 101, der die beiden Westküsten-Metropolen verbindet, ist derzeit kostenlos.

Die Ladestationen mit 240 Volt Spannung und 70 Ampere Stromstärke sind zunächst in den Städten Salinas, Atascadero, San Luis Obispo und Santa Maria verfügbar. Eine fünfte Station soll im Laufe der nächsten Wochen nahe einer Rabobank-Niederlassung in Goleta in Betrieb genommen werden. "Wir hoffen, dass der Ladekorridor neue Reisemöglichkeiten für Elektrofahrzeuge und zusätzliches Bewusstsein für erneuerbare Energien schafft", sagt Marco Krapels, Vorstand der Rabobank NA.

Zwar ist der Ladekorridor mit seinen fünf Stationen noch relativ klein, er kann jedoch als Pionierarbeit bezeichnet werden. "Ich sehe das als historischen Schritt vorwärts", so Paul Scott, Gründer der Elektroautogesellschaft "Plug In America". Es handle sich hierbei um den ersten derartigen Korridor in den USA. Außerhalb der Vereinigten Staaten treibt unter anderem der Elektroauto-Dienstleister Better Place vom Ex-SAPler Shai Agassi Bemühungen rund um die flächendeckende Versorgung von Elektroautos voran.

"Unser Ziel ist es, die Ladestationen für alle Elektrofahrzeuge benutzbar zu machen", sagt SolarCity-Sprecher Jonathan Bass. Sobald sich in den USA der einheitliche Standard für Elektroauto-Stecker durchgesetzt hat, sollen die Elektrotankstellen neben dem Tesla Roadster auch Fahrzeugen wie dem Mini-E oder Nissans Leaf zur Verfügung stehen. Während der 53 Kilowattstunden fassende Monster-Akku des Tesla-Roadsters 3,5 Stunden für einen Ladevorgang braucht, könnte der Leaf an den Stromtankstellen binnen zwei Stunden und der Chevrolet Volt gar in nur einer Stunde geladen werden. Die Idee hinter den vor allem in Geschäftsbezirken platzierten Elektrotankstellen sei, Fahrern die Gelegenheit zu geben, ihre Fahrzeuge aufzuladen und währenddessen einen Happen zu essen, so Bass.

SolarCity hat Erfahrung darin, Elektrotankstellen zu installieren. Bereits rund 100 Besitzer des Tesla Roadster wurden von dem Unternehmen mit Solar-Ladestationen für ihren Sportwagen versorgt. Bei den öffentlichen Elektrotankstellen zwischen L.A. und San Francisco wird dennoch großteils auf Strom aus dem Netz gesetzt - nur die Installation in Santa Maria, dem Unternehmenssitz von SolarCity, bezieht ihren Strom ausschließlich von einer 30-Kilowatt-Solaranlage. (pte)