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Electronic Arts macht unerwartet Gewinn

03.11.2006
Der weltgrößte Videospielanbieter Electronic Arts (EA) hat unerwartet gute Zahlen vorgelegt und trotz des technischen Wandels, unter dem die Spielebranche derzeit leidet, seinen Umsatz um 16 Prozent gesteigert.

Auch hinsichtlich des gesamten Fiskaljahres gab sich das Unternehmen optimistisch und setzte seine Prognose hoch. Millionen von Gamern dürften sich demnächst neue Konsolen wie Sonys „PlayStation 3“ oder die „Wii“ von Nintendo zulegen. EAs Finanzchef Warren Jenson geht daher inzwischen davon aus, dass die Spieleindustrie insgesamt um null bis fünf Prozent zulegen kann – zuvor war das Unternehmen von null bis fünf Prozent geringeren Erlösen ausgegangen.

Der Nettogewinn von EA für das abgeschlossene zweite Quartal (30. September) ging gegenüber der vergleichbaren Vorjahreszeit um 57 Prozent zurück, hauptsächlich wegen der inzwischen verpflichtenden Verbuchung von Aktienoptionen. Der Profit betrug 22 Millionen Dollar oder sieben Cent pro Aktie. Die Aktie der Firma stieg nach Bekanntgabe des erfreulichen Resultats nachbörslich um 4,43 Dollar oder acht Prozent auf 57,43 Dollar.

Im vergangenen Jahr litten EA und andere Spielehersteller unter den nachlassenden Ausgaben für Spiele der auslaufenden Konsolen - einzig Microsoft hat seine neue Generation „Xbox 360“ schon seit November letzten Jahres auf dem Markt – und hohen Investitionen in die Programmierung für die neuen Plattformen. Allerdings gingen die Investitionen der Gamer nicht so stark zurück wie von EA und Analysten befürchtet.

Und die Umsätze mit Spielen für die Xbox 360 entwickelten sich ausgesprochen erfreulich – im abgeschlossenen Quartal erlöste EA mit solchen Spielen bereits 166 Millionen Dollar nach nur 61 Millionen im vorhergehenden Vierteljahr. Insgesamt wuchsen die Einnahmen übers Jahr von 675 auf 784 Millionen Dollar. Besonders gut verkauften sich dabei laut Jenson EAs zahlreiche Sporttitel.

Für das am 31. März endende Fiskaljahr geht Electronic Arts jetzt von 2,95 bis 3,13 Milliarden Dollar Umsatz und break-even bis 15 Cent Gewinn je Anteilschein aus. Zuvor hatte das Unternehmen 2,8 bis drei Milliarden Dollar Umsatz sowie 30 Cent Verlust bis break-even pro Aktie avisiert. (tc)