Aktie der Woche

Electronic Arts: Im Moment noch kein Schnäppchen

07.03.2003

Aktien hervorragend aufgestellter Unternehmen gibt es selbst in der derzeitigen Börsenbaisse selten zu Ausverkaufspreisen. Dies gilt auch für den US-amerikanischen Spielesoftwarehersteller Electronic Arts (EA). Die Kalifornier bieten ihre Spiele sowohl für PCs, die Playstation, die Xbox sowie Nintendo-Geräte an und umgehen somit die Abhängigkeit von einem einzigen Konsolenhersteller und dessen Marktentwicklung. Eine der besonderen Stärken von EA liegt in fast perfekt animierten Sportsimulationen, die seit Jahren zu den meistverkauften Computerspielen weltweit zählen. Durch die im Februar 2001 erfolgte Übernahme von Pogo besitzt der Spielegigant auch eine ausgezeichnete Marktstellung im stark wachsenden Segment der Online-Spiele. Dort erfreuen sich Puzzles sowie Karten- und Brettspiele einer besonderen Beliebtheit. Sie sind im Gegensatz zu den sehr komplexen Konsolenspielen billig herzustellen und werden meist kostenlos angeboten und durch Werbung finanziert. Wie viele Hersteller von herkömmlichem Spielzeug macht EA noch immer im Weihnachtsgeschäft einen Großteil des Umsatzes, so dass es im vierten Quartal zu einer saisonalen Aufblähung der Bilanzsumme kommt. Mit einer Eigenkapitalquote von 70 Prozent und liquiden Mitteln, die etwa die Hälfte der Bilanzsumme ausmachen, kann die Qualität der Bilanz als sehr gut bezeichnet werden. Lediglich die Bewertung der Aktie mit dem zirka dreifachen Jahresumsatz (2,5 Milliarden Dollar) und dem 21-fachen Jahresgewinn spricht angesichts der derzeitigen Börsenentwicklung noch nicht für einen Kauf. Problematisch ist ferner, dass das Papier seinen langjährigen Aufwärtstrend derzeit nicht fortsetzen kann. Fällt es unter die 47-Dollar-Marke, drohen zumindest aus Chart-technischer Sicht noch weitere Kursverluste. (rs)

Von Christian Struck und Stephan Hornung*

*Die Autoren sind Analysten der Capital Management Wolpers (CMW) GmbH in München. Die hier veröffentlichten Informationen beruhen auf Quellen, die wir für vertrauenswürdig und zuverlässig halten. Trotz sorgfältiger Quellenauswahl und -auswertung können wir für Vollständigkeit, Genauigkeit und inhaltliche Richtigkeit der Angaben eine Haftung nur insoweit übernehmen, als grobe Fahrlässigkeit oder Vorsatz Haftung begründen. Jede darüber hinausgehende Haftung wird ausgeschlossen. Für Angaben Dritter übernehmen wir kein Obligo, Aktienanlagen sind durch stärkere Kursschwankungen gekennzeichnet.