1991 Verlust: ein bis drei Prozent vom Umsatz

Electronic 2000 will als Holding effizienter werden

14.02.1992

MÜNCHEN (see) - Die Electronic 2000 Vertriebs AG hat das Jahr 1992 mit einer veränderten Struktur begonnen: Wie die Hauptversammlung

des auf Bauelemente konzentrierten Distributors beschloß, wird der gesamte Komponentenvetrieb in eine neugegründete Gesellschaft eingebracht. Der Systemvertrieb wurde um PCs von Pakkard Bell und um TK-Produkte erweitert.

Die AG unter dem Vorstandsvorsitz von Frank Berger strebt nach eigener Darstellung eine Holding-Struktur mit einer Entlastung der administrativen Bereiche an. Overhead und Ressourcen sollen "mehrfach genutzt" werden. Die Alleinstellung etwa des Komponentengeschäftes als Electronic 2000 Bauelemente GmbH unter der Geschäftsführung von Christoph Horstmann finde also allem aus Gründen der Effizienzsteigerung statt. Aus den gleichen Beweggründen solle auch das Systemgeschäft noch in diesem Jahr operativ eigenständig werden. Neue Aktivitäten wie der PC-Direktvertrieb, so Berger, werden indes noch bis zur organisatorischen Ausgliederung über die AG abgewickelt.

Auf der Angebotsseite befindet sich Electronic 2000 auf dem Weg zum "Value-added-Distributor", stellte Berger fest. Der Margenverfall treffe nicht nur den PC-, sondern auch den Halbleitermarkt, weshalb mehr Dienstleistungen für eine höhere Wertschöpfung offeriert werden müßten. Der Vorstandschef: "Preis und Service entscheiden." Im Systemgeschäft bedeute das, daß ein Distributor plattformübergreifende Produkte anbieten müsse.

Auch ein Betriebssystem wie Unix ist nach Bergers Ansicht gewissermaßen proprietär, da zum Derivat eines Anbieters häufig auch mir dessen funktionale Erweiterungen paßten. Das "Geschäft der Zukunft" sei es, die Anwender an dieser quasiproprietären Falle vorbeizuleiten.

Für das Geschäftsjahr 1991 liegen zwar noch keine geprüften Zahlen vor, aber die AG wird einen Verlust in Höhe von einem bis drei Prozent vom Umsatz ausweisen. Verantwortlich dafür sind die IC-Vertriebstochter Alfatron, die im August einen "starken Einbruch" erlebt habe, und die Datadis. Diese französische Niederlassung hat im vergangenen Jahr nach Bergers Worten empfindlich "einen auf die Mütze gekriegt".