Electronic-2000-Vorstand Berger: "Wir halten 40 Mark pro Aktie fuer fair" Compunet macht Aktionaeren von Electronic 2000 ein Kaufangebot

17.09.1993

KERPEN (CW) - Zwei Kandidaten machten der verlustgeplagten Electronic 2000 Vertriebs-AG, Muenchen, ein Uebernahmeangebot: Der PC-Hersteller Peacock AG aus Wuenneberg und die Kerpener Compunet Computer AG.

Bis zum 8. Oktober 1993 gilt das Angebot der Compunet Computer AG, die Aktien der Electronic 2000 Vertriebs-AG zu uebernehmen. Der Kaufpreis ist auf 40 Mark pro Aktie festgesetzt. "Angesichts der Situation und den Zukunftsaussichten unserer Gesellschaft halten wir das Angebot fuer fair und empfehlen unseren Aktionaeren dringend, die Offerte anzunehmen", raet Electronic-2000-Vorstand Frank Berger. Mit diesem Preis beruecksichtigen die Kerpener naemlich bereits den Verlust des halben Grundkapitals, den die Muenchner Gesellschaft auf der Hauptversammlung am 24. September 1993 anzeigen wird.

Compunet behaelt sich nach eigenen Angaben jedoch vor, vom Kaufangebot zurueckzutreten, wenn nicht mindestens 75 Prozent des Grundkapitals, das sind 168 750 Aktien, an die Gesellschaft uebergehen beziehungsweise die behoerdliche Genehmigung versagt wird oder andere Verbote ausgesprochen werden, die den Erwerb betreffen.

Verluste erzwangen die Trennung vom Kerngeschaeft

Die Electronic 2000 AG wurde 1971 als Distributionsunternehmen fuer elektronische Bauelemente gegruendet. 1982 folgte der Gang an die Boerse. Als die Gesellschaft 1990 die Alfatron-Gruppe uebernahm, stellten sich den Angaben zufolge Liquiditaetsprobleme ein. Die Muenchner waren schliesslich gezwungen, sich 1992 vom Firmengebaeude und vom Vertrieb der Bauelemente zu trennen. Die im Bereich der PC-Vernetzung taetige Compunet AG erhofft sich laut Compunet- Vorstandsmitglied Guenther Lamperstorfer durch die Akquisition eine Ergaenzung des Produkt- und Dienstleistungsangebots. In Branchenkreisen vermutet man jedoch eher, dass das Interesse der Kerpener dem Verlustvortrag der Muenchner gilt.