Eiszeit

14.03.1980

Ob Trauerwein das noch erleben wird: Den ultraflachen Wandbildschirm? Die Digital-Uhr, die nicht nur auf die Zeit zeigt, sondern diese auch verplant? Den genügsamen Haus-Mikro, der lediglich ab und zu neue Befehle braucht? Das blecherne Sprachgenie? Das vollautomatische Büro? Und den "kühlen" Großcomputer mit den geringen Abmessungen?

Um ganz ehrlich zu sein: Was mit der Elektronik im Konsumgüterbereich alles angestellt werden kann, interessiert S.T. herzlich wenig. Seinen Arbeitsplatz kostet's ja nicht.

Neugierig ist Trauerwein allerdings, wie sich die Großrechner-Technik entwickeln wird. Nach den Äußerungen leitender IBM-Wissenschaftler soll sich ein tiefgekühlter "Josephson-Jumbo" mit der mehrfachen Leistung eines heutigen IBM-Number-Crunchers in einer Zigarrenkiste unterbringen lassen. Alle Achtung. Fragt sich nur, wer die eiskalte Kiste anfassen soll - und womit? Eine blödsinnige Frage? Findet S.T. nicht. Denn auch ein "Josephson" ist nur ein Computer. Und der kann bekanntlich einmal ausfallen. Sollen die Techniker dann stundenlang warten, bis das Ding abgebaut ist, um den Fehler lokalisieren zu können?

Man sieht: Nichts wird so kalt gemessen, wie es gekühlt worden ist.