User-Grouppe warnt vor Abhängigkeit von einem Hersteller:

EISA-Gruppe ohne Angst von IBM

27.01.1989

WASHINGTON öDG) - Selbstbewußte Töne gegenüber IBM und dem Mikrokanal schlug Safi Ouresrhey, der President des US-Unternehmens AST Research, auf einem Treffen der amerikanischen PC-Anwendergruppe "Capital PC User Group" an. Seiner Meinung nach könne sich der EISA-Bus problemlos mit dem Mikrokanal messen und der Markt sei zu groß, als daß ein einziger Standard die Bedürfnisse aller Anwender befriedigen könne.

Weder der Mikrokanal noch der EISA-Bus hätten Einfluß auf die Rechenleistung der Systeme, sagte Qureshey weiter. Der entscheidende Unterschied zwischen den Systemen liege jedoch in der Abhängigkeit der Anwender von einem einzigen Hersteller, wie es beim Mikrokanal und IBM der Fall sei. Im Gegensatz dazu sei EISA ein für alle Hersteller offener Standard. Die erforderlichen Hard- und Softwarekomponenten seien für jeden Interessenten erhältlich. Außerdem würden die EISA-Unternehmen - nicht zuletzt zugunsten des Anwenders - miteinander konkurrieren und versuchen, möglichst schnelle Systeme mit EISA-Bus anzubieten.

Kein Hersteller könne den Gang der Entwicklung allein bestimmen oder Lizenzen verteilen, wie IBM beim Mikrokanal. Außerdem spreche Big Blue bereits von einer zweiten Version der Architektur. "Wir wissen nicht, was das für die 1,5 Millionen Anwender bedeutet, die laut IBM bereits ein PS/2-System gekauft haben", sagte der AST-Research-Chef weiter. Nach Meinung eines Sprechers der User-Group würden die Benutzer zur Zeit abwarten, wie sich der Markt in Sachen EISA und Mikrokanal entwickelt und sich erst dann für eine Architektur entscheiden. Das Unternehmen AST Research ist zusammen mit Compaq und sieben weiteren PC-Herstellern Mitglied der EISA-Gruppe, die eine alternative Architektur zum Mikrokanal entwickelt hat.

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