Einsatzkriterien für betriebswirtschaftlich-orientiertes Timesharing:Wirtschaftlich günstige Kombination

12.09.1980

Es ist unumstritten, wenn auch noch vielfach wenig bekannt, daß Timesharing-Anwendungen eine wirtschaftlich günstige Kombination der menschlichen und maschinellen Vorteile in einem Problemlösungsprozeß darstellen.

Schon seit längerer Zeit wird das Timesharing-Angebot, das hauptsächlich von hochspezialisierten, in der Regel internationalen Timesharing-Services, aber auch von nationalen Service-Rechenzentren unterbreitet wird, intensiv zur Lösung von technischen Problemstellungen (zum Beispiel Statikberechnungen) genutzt. Betriebswirtschaftlich orientierte Problemlösungen werden vermehrt erst seit wenigen Jahren als Timesharing-Anwendungen angeboten. Hauptgrund hierfür sind die hohen betriebswirtschaftlich-methodischen Anforderungen, die an einen Anbieter standardisierter Systemlösungen auf Timesharing-Basis gestellt wurden, da dieses Timesharing-Angebot zum großen Teil auf anspruchsvolle betriebswirtschaftliche Problemstellungen ausgerichtet ist. Heute ist festzustellen, daß das betriebswirtschaftlich ausgerichtete Timesharing-Angebot besonders auf die Lösung von Planungs- und Analyseproblemen aus dem Bereich des Finanz- und Rechnungswesens abzielt.

Wann nun ist eine betriebswirtschaftlich orientierte Timesharing-Anwendung für einen Benutzer sinnvoll? Auf welche Faktoren sollte ein potentieller Timesharing-Anwender, der diese Nutzungsform erstmals in Betracht zieht, achten? Die Analyse folgender Einsatzkriterien kann das Timesharing-Anwendungsspektrum für betriebswirtschaftliche Problemstellungen transparenter machen.

Zum Schluß noch eine kurze Anmerkung zum Entwicklungsstand von Timesharing-Netzen in Deutschland. Die Kostenvorteile der Datenpaketvermittlungstechnologie bei bestimmten Anwendungsprofilen sind unumstritten. Die Erwartungen einer großen Anzahl von Anwendern, die externe DV-Unterstützung etwa über Service-Rechenzentren in Anspruch nehmen, sind hochgeknüpft im Zusammenhang mit der Einführung des öffentlichen Datenpaketvermittlungsdienstes. Offensichtlich scheint vielen Anwendern zu wenig bekannt zu sein, daß ein internationaler Timesharing-Anbieter bereits seit 1977 in Deutschland ein Datenpaketvermittlungsnetz unterhält; das heute bereits eine Vielzahl von Vorteilen aufweist, die durch öffentliche Datenpaketvermittlungsnetze in Zukunft Anwendern bereitgestellt werden soll.

Bernhard Langen ist Mitarbeiter des Betriebswirtschaftlichen Instituts für Organisation und Automation (Bifoa) an der Universität zu Köln.