Einsatz von Mainframes doch sinnvoll Betrifft CW Nr. 43, Seite 7: "Down-sizing: Ein Ende der Kostenspirale ist in Sicht"

29.10.1993

Die in diesem Artikel von Herrn Gahr zitierten Aussagen sind teilweise verzerrt oder sinnentstellt wiedergegeben.

Folgende Korrekturen sind anzumerken:

Manfred Gahr ist nicht Mitarbeiter der Fraunhofer Gesellschaft, sondern dort freiberuflich beratend als technischer Leiter des Projektes SIGMA taetig. Die Aussagen bezueglich der Kostenvorteile von Unix-Rechnern sind teilweise unrichtig wiedergegeben: Die Kostenvorteile bei Peripheriesystemen fuer Unix-Server lassen sich nicht 1:1 in Kostenvorteile bei der Transaktionsleistung umrechnen.

Richtig ist, dass Unix-Server geringere Kosten pro TPS als Mainframes verursachen, wieviel, haengt unter anderem von der absoluten Groesse des Systems ab.

Die Aussage "Gahr haelt ... vom Grossrechner rein gar nichts" ist unrichtig: Der Einsatz von Mainframes kann dort sinnvoll sein, wo Unix-Systeme Schwaechen haben: bei sicherheitskritischen Systemen oder Systemen mit sehr grossen Userzahlen (>1000).

Wesentliches Performance-Kriterium beim Betrieb relationaler DBs ist die Groesse des Hauptspeichers, da moderne DBs Platten-I/O asynchron abwickeln und alle Daten im Cache halten. Ist der Hauptspeicher zu klein, steigt die CPU-Belastung aufgrund von Swap-I/O und haeufiger Kontext-Switches. Oft wird dann bei der CPU- Leistung und nicht beim Hauptspeicher getuned.

Nicht die I/O-Leistungen von Workstations, sondern von DB-Server- Systemen sind mit denen der Mainframes vergleichbar.

Die Fraunhofer Gesellschaft ruestet auf eine mehrschichtige Client- Server-Architektur mit Unix-Servern und X-Terminals beziehungsweise PCs um, nicht auf Workstations.

Die zitierten angeblichen Benchmarks wurden so nicht durchgefuehrt. Es handelte sich um Stichproben.

Manfred Gahr, Systemberater, Muenchen