Einnahmen der Mobilfunkbetreiber gefährdet durch Femtozellen

23.11.2007

Wenn die Femtozellen nur dazu eingesetzt werden, um billige Handy-Telefonate zu Hause zu ermöglichen, schaffen die Kunden zwar ihr Festnetz ab und führen noch mehr Gespräche übers Mobiltelefon. Für die Mobilnetzbetreiber kann das aber trotzdem in einer Katastrophe enden, weil die zu erwartenden Gewinne nur schwer vorhersehbar sind. Die Anbieter sollen sich auf wichtige Marktsegmente konzentrieren und ihre Preise nicht zu weit senken. In einem Haushalt mit mehreren Handy-Besitzern und schlechter Netzabdeckung könnten sie beispielsweise die Kosten für die Installation einer Femtozelle in vier Monaten wiedergutmachen, wenn ihre Preise deutlich über denen für Festnetztelefonaten liegen.

"Zonegate"-Femtozelle von Ubiquisys

Lieber sollten sich die Unternehmen auf Multimedia-Geschäftsmodelle konzentrieren, weil sich damit Einnahmen erhöhen und Kosten senken lassen. Mobiles Fernsehen, Video und Audio würden die Femtozellen viel attraktiver für die Kunden machen. "Mobiles Fernsehen könnte eine wichtige Komponente für ein erfolgreiches Geschäftsmodell mit Femtozellen sein," sagt der zweite Studienautor Mark Heath. "Untersuchungen haben gezeigt, dass es sehr stark zu Hause genutzt wird." Mobilfunkunternehmen könnten zehn Dollar jährlich pro Haushalt einsparen, weil sie ihre Netze für DVB-H weniger dicht bauen müssten. Besonders in Gebäuden ist der Empfang des Handy-Fernsehens oft schlecht, weil er durch Stahlträger beeinflusst wird. Mit Femtozellen könnten die Mobilfunkkunden solche Probleme vermeiden.

Theoretisch kann jeder Nutzer seine eigene Homezone aufbauen, indem sich sein Handy zu Hause bei der Femtozelle anmeldet, anstatt im Netz des Mobilfunkbetreibers. Die Femtozellen funktionieren also wie die Hotspots für WLAN-Handys, nur das man jedes normale UMTS-Mobiltelefon dafür verwenden kann und die Batterie viel weniger belastet wird. Das Marktforschungsunternehmen Ovum geht davon aus, das bis 2010 in Westeuropa zwölf Millionen Femtozellen installiert werden und 2011 sogar schon 17 Millionen der Mini-Funkzellen aufgebaut sind.

powered by AreaMobile