Hands Free

Einmal mit Google bezahlen, bitte!

03.03.2016
Mit Android Pay hat Google die erste Hürde für die kontaktlose Bezahlung genommen, doch das geht dem Unternehmen offenbar nicht weit genug. Mit "Hands Free" sollen künftig Waren in Ladengeschäften bezahlt werden, ohne dass Bargeld, Kreditkarte oder Smartphone aus der Tasche gezogen werden müssen.
Hands Free: Ich zahle mit Google!
Hands Free: Ich zahle mit Google!
Foto: Google

Google startet heute auf seinem Heimatmarkt ein neues Pilotprogramm für das Bezahlen in Ladengeschäften ohne Bargeld oder Kreditkarte. Anders als bei Android Pay müssen Nutzer des Dienstes "Hands Free" nicht einmal das Smartphone zücken, um ihre Waren zu bezahlen: Der Kontakt mit einem Kassenterminal entfällt. Stattdessen setzt das Bezahlsystem auf die Sensoren, WLAN- und Bluetooth-Funkmodule sowie Ortungsdienste im Smartphone, um die genaue Position des Nutzers zu und damit seine unmittelbare Nähe zum Geschäft zu bestimmen. Teilnehmende Läden würden dann über den Kontakt zu Google registrieren, wenn ein Hands-Free-Kunde vor Ort ist.

Den Ablauf der Zahlung stellt sich Google so vor, dass allein das Zauberwort "Ich bezahle mit Google" gegenüber einem Kassierer dazu ausreichen soll, um sie anzustoßen. Der Kassierer wiederum bestätigt die Identität des Käufers anhand eines von ihm zuvor angelegten Hands-Free-Profils, das auf dem Kassenterminal angezeigt und durch eine Kamera bestätigt wird. Die Profile verbleiben nach Aussage von Google auf dem Gerät des Nutzers, werden weder auf den Servern des Unternehmens, noch denen der Geschäfte gespeichert. Nach Zahlungsabwicklung erhält der Käufer eine Bestätigung an sein Smartphone geschickt.

Hands Free ist unabhängig von Android Pay und erfordert die Installation einer gesonderten App, in der die Chip- und Kreditkarteninformationen eingetragen oder von einem anderen Google-Dienst wie Google Play bezogen werden. Der Hands-Free-Dienst wird derzeit in einigen McDonalds- und Papa-Johns-Filialen in San Francisco getestet und funktioniert mit Android-Smartphones ab der Betriebssystemversion 4.2 Jelly Bean und mit dem iPhone ab Generation 4S.

Minority Report lässt grüßen

Hands Free kann zwar durchaus als konsequenter nächster Schritt zur Bezahlung mit dem Smartphone angesehen werden, ganz ohne Hintergedanken wird Google aber wohl nicht mit dem Dienst herum experimentieren. So wäre es für die Zukunft durchaus denkbar, dass teilnehmende Ladengeschäfte, die ihre potenziellen Kunde de facto in der Nähe wissen, Werbung auf ihr Smartphone schicken. Auch bleibt die Frage danach, wie offenherzig Google mit den Kundendaten umgeht und welche Maßnahmen zum Schutz der Nutzer getroffen werden.

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