Einigung ueber die Foerderungshoehe steht kurz bevor EG-Forschung: IuK-Techniken sollen Loewenanteil bekommen

24.12.1993

BRUESSEL (IDG) - Nach wie vor uneins sind die Forschungsminister der Europaeischen Gemeinschaft ueber den Kostenrahmen fuer das Forschungs- und Technologie-Entwicklungsprogramm der EG, das von 1994 bis 1998 laufen soll. Offenbar wollen einige Laender dem Vorschlag der EG-Kommission nicht folgen, der rund 25 Milliarden Mark als Foerdersumme vorsieht.

Uebereinstimmung erzielten die Minister lediglich ueber den Verteilungsschluessel, der festlegt, welchen prozentualen Anteil die einzelnen Technologiesektoren aus dem Foerdertopf erhalten. Demnach werden die Informations- und Kommunikationstechnologien (IuK) mit 28,2 Prozent der Gesamtsumme gefoerdert, waehrend sich die Industrieforschung mit 16 Prozent und der Energiesektor mit 18,5 Prozent der Gesamtfoerdersumme begnuegen muessen.

Obwohl alle EG-Staaten die Idee einer verstaerkten Forschungsfoerderung unterstuetzen - vor allem bei der IuK-Technik sowie der Biotechnologie - muessen sie auch die Kuerzungen ihrer nationalen Staatshaushalte bedenken. Grossbritannien, Frankreich und Deutschland argumentieren, dass die vorgeschlagene Summe von 13,1 Milliarden Ecu (rund 25 Milliarden Mark) viel zu hoch angesetzt sei. Sie schlagen eine Foerderungshoehe von elf Milliarden Ecu vor. Allerdings ist die EG-Kommission bisher nicht zu einem Kompromiss bereit.

Wenn die Ministerrunde sich nicht schnell ueber die Finanzierung des Programms einigt, koennte einigen bereits laufenden Projekten das Geld ausgehen, die auch Bestandteil des neuen Programms sind.

Allerdings einigten sich die Staatschefs waehrend des Bruesseler Gipfeltreffens in der vergangenen Woche auf eine Mindestsumme von zwoelf Milliarden Ecu. "Die Implementierung eines ehrgeizigen Forschungsprogramms stellt einen signifikanten Beitrag zur wirtschaftlichen Gesundung dar, das gilt vor allem fuer Sektoren wie die Informationstechnologie", hiess es in der offiziellen Gipfel-Erklaerung.

Stimmen die Forschungsminister dem Vorschlag zu, waere ein Kompromiss zwischen den Budgetvorstellungen der EG-Kommission und der EG-Finanzminister gefunden.