US-Regierung bittet zur Kasse

Einigung im Prozess um Laufwerks-Bug in Toshiba-Notebooks

27.10.2000
MÜNCHEN (CW) - Toshiba hat sich mit der US-Regierung auf die Zahlung von 33,5 Millionen Dollar für insgesamt rund 60000 seit März 1998 an die öffentliche Hand ausgelieferte Mobilcomputer mit fehlerhaftem Floppy-Controller geeinigt.

Wie das "Wall Street Journal" berichtet, wird der japanische Mischkonzern Toshiba nach einem am Freitag vergangener Woche erzielten Vergleich 23 Millionen Dollar sowie weitere 10,5 Millionen Dollar in Form von Einkaufsgutscheinen lockermachen müssen.

Nähere Details zur aktuellen Einigung werden derzeit unter Verschluss gehalten, da noch analoge Verfahren gegen weitere Hersteller, unter anderem Compaq, Hewlett-Packard sowie Packard-Bell NEC, anhängig seien, meldet das "Wall Street Journal" weiter. Die Ermittlungen des US-Justizministeriums im letzten Jahr hatten ergeben, dass neben Toshiba eine Reihe weiterer Branchengrößen den tückischen Floppy-Controller in ihren Rechnern verwenden, der unvorhersehbare, irreversible Datenverluste verursachen kann.

Dennoch kommen die Japaner in diesem Fall glimpflicher davon als bei einer privaten Sammelklage mit demselben Hintergrund, die im November vergangenen Jahres für Toshiba in einer Geldstrafe von rund 2,1 Milliarden Dollar endete. Zwei US-Kunden hatten dem Notebook-Hersteller vorgeworfen, besagte fehlerhafte Steuerelektronik für Diskettenlaufwerke in seine Mobilcomputer eingebaut zu haben. Nach dem damaligen Vergleich wurden von den 2,1 Milliarden Dollar Schadensersatz lediglich 597,5 Millionen in bar ausgezahlt. Der Rest verteilte sich auf Gutscheine, die Besitzer von Toshiba-Notebooks zu restriktiven Konditionen einlösen konnten. Zudem hatten sich die Japaner verpflichtet, künftig andere Controller zu verwenden sowie bereits ausgelieferte Notebooks nachzubessern.