Einfuehrungshilfe fuer unerfahrene Anwender Client-Server: Eine Checkliste soll IBMs Kompetenz belegen

08.07.1994

FRAMINGHAM (IDG) - IBM kaempft um Anerkennung als Client-Server- Spezialist. Die Ergebnisse einer internen Studie hat Big Blues US- Beratungstochter zur Entwicklung eines Modells verwendet, mit dem sich feststellen laesst, ob ein Unternehmen die noetigen Voraussetzungen hat, ein komplexes Client-Server-Projekt ueber die Buehne zu bringen.

Die IT- und Management-Struktur des Kunden wird anhand einer Checkliste daraufhin untersucht, ob sie geeignet ist, mit einem technisch und organisatorisch schwierigen Projekt fertig zu werden. In die Bewertung fliessen unter anderem der Entwicklungsansatz, die unternehmensweite IT-Infrastruktur, die Rolle des Managements und die vorgefundenen Beziehungen zwischen der IS-Organisation und den Geschaeftseinheiten ein. Fuer den Erfolg eines mit Hilfe der Checkliste durchgefuehrten Projektes gibt IBM allerdings keine Garantie.

Analysten sehen in diesem Angebot einen weiteren Versuch der IBM, mehr Glaubwuerdigkeit als Client-Server-Anbieter und -Berater zu erwerben. In diesem Geschaeft leide Big Blue noch unter dem Image des Spaeteinsteigers. Ausserdem stehe IBM traditionell im Verdacht, in erster Linie am schnellen Umsatz durch den Verkauf von Hardware interessiert zu sein.

Von ersten Kunden wurde das IBM-Modell dankbar angenommen. Als "verdammt gute Checkliste", die vor allem fuer Client-Server- unerfahrene Unternehmen geeignet sei, bezeichnet Craig Goldman, IT-Chef der Chase Manhattan Bank NA in New York IBMs Verfahren. Von anderen Beratungshaeusern gebe es keine solche Liste, die sich auf die Erfahrungen in vielen Projekten stuetze.

Zwar haben auch EDS und Andersen Consulting sogenannte Komplexitaetsmatrizen, darin aber geht es nach Einschaetzung von Kennern vornehmlich darum abzuwaegen, ob sich Veraenderungen von Geschaeftsprozessen auf die Produktivitaet des Unternehmens auswirken. IBMs Liste dagegen biete Unterstuetzung bei der grundsaetzlichen Entscheidung, ein Client-Server-Projekt einzuleiten oder davon abzusehen. Damit koenne Schaden von Firmen abgewendet werden, die trotz schlechter Voraussetzungen ein Client-Server-Projekt anstrebten.