Eines Kapitalverbrechen angeklagt

04.08.1989

Robert T. Morris ist der unrühmlich zu Ruhm gekommene Sohn eines Vaters, der zu Unix-Entwicklern der ersten Stunde gehört und darüber hinaus von der US-Regierung mit Fragen der Datensicherheit Netzen betraut ist (oder war?). Sein Informatik studierender Junior wird beschuldigt, durch ein Störprogramm der Untergruppe "Wurm", das er im November vergangenen Jahres über das US-weite Internet an zirka 6200 Rechnern "ausprobiert" haben soll, diese Rechner zum "Absturz" gebracht zu haben. Im wesentlichen wurde Speicherplatz belegt, nicht jedoch wurden Daten oder Programme zerstört. Sachverständige sprechen indes dennoch von einem Schaden in Höhe von 100 Millionen Dollar, entstanden durch den Aufwand an Manpower für die Eliminierung des Wurmes. Der junge Morris wird jetzt als der mutmaßliche Täter, weil auch Programmierer des Wurmes zur Rechenschaft gezogen. Das Urteil wird in Kürze erwartet. Er ist des Kapitalverbrechens angeklagt, unberechtigt und gegen das Interesse des Staates in die Rechner eingedrungen zu sein. Die Strafen können sich auf Zahlung bis zu 250 000 Dollar und bis zu sechs Monaten Gefängnis belaufen.