IT & Business Excellence

Mobile Lösungen in Unternehmen

Eine neue Art von Kundenbindung

10.10.2012
Das mobile Unternehmen wird kommen. Zum Teil ist es bereits Realität. Doch Firmen müssen das Thema aktiv angehen, wenn sie die Chancen aus dieser Entwicklung nutzen wollen, sagt Alexander Arnold, Leiter Center of Excellence Mobility DACH bei SAP.
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Wie mobil sind die deutschen Unternehmen im weltweiten Vergleich?

Arnold: Laut einer Studie des Marktforschungsinstituts EITO im Auftrag des Hightech-Verbandes BITKOM werden dieses Jahr voraussichtlich 23 Millionen Smartphones in Deutschland verkauft. Den Prognosen zufolge sind in diesem Jahr bereits 70 Prozent aller in Deutschland verkauften Mobiltelefone Smartphones. Nach BITKOM-Berechnungen werden in zwei Jahren Standard-Handys ohne Bildschirmsteuerung mit einem Anteil von rund zehn Prozent weitgehend vom Markt verschwunden sein. Für die Firmen führt daher kein Weg an der Mobilisierung ihrer Geschäftsprozesse vorbei. Für sie stellt sich nicht die Frage, ob das mobile Unternehmen Realität wird, sondern nur, auf welche Art und Weise.

Derzeit unterscheidet sich noch der Fokus, unter dem mobile Initiativen stehen: Firmen in z.B. den USA rücken bei mobilen Projekten eher den Innovationsaspekt in den Mittelpunkt. Deutsche Unternehmen verfolgen mit mobilen Lösungen hingegen in erster Linie das Ziel, Effektivität und Produktivität innerhalb ihrer Organisation unter Einhaltung möglichst hoher Sicherheitsstandards zu steigern.

Einbindung externer Zielgruppen im nächsten Schritt

Welche Unternehmen sind führend beim Wandel zum Mobile Enterprise?

Arnold: Mobile Initiativen im Sinne einer umfassenden Strategie werden eher von größeren Unternehmen angestoßen. In diesen Organisationen wird die IT schneller mit der Notwendigkeit konfrontiert, bestimmte Geschäftsprozesse mobil zur Verfügung zu stellen. Außerdem ist dort der Druck durch die Anwender in den Fachbereichen sowie durch jüngere Mitarbeiter größer, für die die mobile Kommunikation bereits eine Selbstverständlichkeit ist.

Kleine und mittlere Unternehmen verfolgen mobile Initiativen eher mit der Absicht, bereits vorhandene Prozesse auf eine neue technologische Plattform zu heben. Insgesamt bieten schon zahlreiche Firmen mobile Anwendungen für eine ganze Reihe von Bereichen an - etwa Service, Instandhaltung, Vertrieb und Außendienst, Logistik, Geschäftsanalysen sowie Mitarbeiterproduktivität, also zum Beispiel Spesenabrechnungen.

Im nächsten Schritt wird die Einbindung externer Zielgruppen in das Mobilitätskonzept folgen, mit denen das mobile Unternehmen in eine ganz andere Art von Interaktion treten kann. Dazu zählen etwa Lieferanten und Geschäftskunden, wie der Fachhandel, oder Architekten und Planer in der Baubranche sowie Endkunden.