Eine Linux-Migration will vorbereitet sein

08.06.2004
Von Michael Hensche

In dem Workshop gilt es zunächst, die Anforderungen an die IT für die nächsten Jahre zu definieren, die sich aus der unternehmerischen Zielsetzung ableiten. Welche Wachstumsstrategie verfolgt das Unternehmen? Welche Geschäftsprozesse gilt es künftig abzubilden? An wen richtet sich die IT, und welche Kostenstruktur ergibt sich? Welche Umgebung brauchen die Anwender, seien es Mitarbeiter (Business-to-Employee, B2E), Geschäftspartner (Business-to-Business, B2B) oder Endverbraucher (Business-to-Customer, B2C)? Welche Erfahrungen wurden bereits mit Linux gemacht? Sind die Ziele gestellt, werden daraus die Service-Levels abgeleitet, die den Anforderungen entsprechen. Daraus ergeben sich fast automatisch die technologischen Parameter wie Hochverfügbarkeit, Krisenfall-Szenarien und Backup/Recovery, die gleichzeitig kritische Erfolgsfaktoren für die IT-Strategie sind.

Von der Ist- zur Sollbeschreibung

Im nächsten Schritt sind die technologischen und organisatorischen Stärken und Schwächen der bestehenden IT-Infrastruktur herauszuarbeiten. Dieser Prozess verschafft den Workshop-Teilnehmern ein gemeinsames Verständnis der Ausgangslage. Angefangen bei der Raumsituation (Klima, Strom, Feuer- und Zugangsschutz etc.), werden die vorhandenen Konzepte für Server- und Speicherverfügbarkeit, Datensicherung und Katastrophenvorsorge, Change- und System-Management aufgezeichnet und den kritischen Erfolgsfaktoren gegenübergestellt.

Hier wird schnell deutlich, an welchen Stellen die bestehende IT bereits die unternehmerischen Ziele unterstützt. Gleichzeitig lassen sich die strategischen Lücken erkennen, also der Abstand vom heutigen Ist-Standpunkt zum Ziel-Standpunkt. Die Workshop-Teilnehmer werden anschließend die Stärken und Schwächen bewerten und aus der Gegenüberstellung der kritischen Erfolgsfaktoren Prioritäten ableiten, die eine Grundlage für den später zu erstellenden Maßnahmenplan bilden.