Meta Group nennt die häufigsten Fehleinschätzungen

Eine IT-Strategie zu entwickeln bedeutet, Risiken einzugehen

05.01.2001
MÜNCHEN (CW) - Um die Informationstechnik an die geschäftlichen Erfordernisse anzupassen, sind eine IT-Strategie und eine zugehörige Architektur notwendig. Der Weg dorthin ist mit Stolpersteinen gepflastert. Das in Stamford, Connecticut, ansässige Beratungsunternehmen Meta Group hat sie identifiziert.

"Wir treffen in der Regel immer auf bestimmte grundlegende Fehleinschätzungen", erläutert Günter Sopper, bei der Meta Group AG, München, für den Bereich IT Strategy & Architecture verantwortlich. Im Einzelnen handle es sich um fünf Risikofaktoren:

1. Oft fehlt eine Business-Vision, die die Unternehmensführung auf der Grundlage der Parameter Geschäftsstrategie, IT-Stellenwert und -Einsatzschwerpunkte sowie aktuelle Branchen- und Technologietrends entwickeln sollte. So besteht die Gefahr, dass der Bezug zwischen IT-Strategie und Geschäftsanforderungen verloren geht.

2. Für viele Geschäftsführungen ist die IT-Organisation nur ein Kostenfaktor. Eine erfolgreiche IT-Strategie setzt jedoch voraus, dass sich die IT-Abteilung als Business-Enabler etabliert hat.

3. Risikoreich ist auch ein Mangel an Transparenz und systematischer Vorgehensweise. Unzureichende Abstimmungsprozesse führen zu Inkonsistenzen zwischen den einzelnen Architekturdomänen und zu kaum noch nachvollziehbaren Entscheidungen.

4. Eine IT-Architektur zu entwerfen heißt mehr als nur einen Produktstandard zu definieren. Damit die Architektur den geschäftlichen Anforderungen gerecht wird, muss sie zunächst einen Rahmen für Design, Auswahl, Entwicklung, Implementierung, Wartung und Management der Infrastruktur festlegen.

5. Die Entwicklung einer IT-Strategie darf nicht als einmaliger Vorgang abgehakt werden. Sie ist ein iterativer Prozess, der in bestimmten zeitlichen Abständen die Veränderungen der die oben bezeichneten Parameter in Architekturmaßnahmen umsetzt.