Hamburger IT-Strategietage 2012

Eine IT-Reise durch den Hafen

10.03.2012
Von 
Riem Sarsam war Redakteurin des CIO-Magazins.
Wasser, Straße, Schiene – die Hamburger Port Authority muss sich um alle drei Verkehrsbereiche rund um den Hafen kümmern. Nach dem Erledigen der IT-Hausaufgaben in den vergangenen Jahren richtet CIO Sebastian Saxe nun den Blick in die ferne Zukunft – auf die man sich mit großer Geschwindigkeit zu bewegt.
Hamburger Port Authority CIO Sebastian Saxe auf den Hamburger IT-Strategietagen 2012.
Hamburger Port Authority CIO Sebastian Saxe auf den Hamburger IT-Strategietagen 2012.
Foto: Joachim Wendler

„Wir sind zunächst ganz klassisch vorgegangen“, sagt CIO Saxe. Nach 2008 ging das Geschäft stark zurück, um ab 2010 wieder umso kräftiger zu wachsen. Saxe, der seit 2008 die IT im Hamburger Hafen verantwortet, machte sich zunächst an die Konsolidierung der Infrastruktur. Zwölf Rechenzentren und Server-Lokationen boten ausreichend Potenzial für Optimierung. Parallel zu diesen Projekten wurde die Netz-Infrastruktur zusammengefasst.

Damit hat Saxe die Basis für das gelegt, was in den nächsten Jahren kommen wird. Der Hamburger Hafen muss sich für die Zukunft auf steigende Kapazitäten vorbereiten, denen gleichzeitig aber auch natürliche Grenzen gesetzt sind: Mehr Fläche als die heutigen 7.200 Hektar stehen einfach nicht zur Verfügung. „Die eigentliches Herausforderung ist es, innerhalb dieser Beschränkungen den Verkehr zu lenken“, so Saxe. „Deswegen beschäftigen auch wir uns mit der Frage des Verkehrsmanagement.“

Mit anderen Worten, die Hamburger Port Authority baut Leitstände: für das Wasser, für die Straße, für die Bahn. Eine Operation am offenen Herzen, wie Saxe sagt – aber notwendig: Bis zum Jahr 2015 fahren 400 Züge pro Tag in den Hafen hinein und auch wieder heraus.

Und dabei geht es nicht um die Züge nur eines Unternehmens. Die HPA zählt inzwischen mehr als 80 Eisenbahnverkehrsunternehmen aus ganz Europa zu ihren Kunden. Die logische Konsequenz war es daher, Systeme einzusetzen, die die Disposition unterstützen. Gelöst wird die Herausforderung durch den Bau eines Enterprise Service Bus, an den die unterschiedlichen Systeme angeschlossen werden. „Wir brauchen die Koordination und Abstimmung der unterschiedlichen Beteiligten.“

Drei Leitstände verbinden

Interne wie externe Anlagen müssen miteinander verbunden werden; heute, um die Abläufe zu optimieren, in Zukunft, um das Wachstum überhaupt bewältigen zu können. Bis 2025 sollen schließlich auch die drei unterschiedlichen Leitstände miteinander verbunden werden. Auch der Einsatz des Internet der Dinge steht auf der Agenda: In Zukunft wird es so laufen, dass ein kommendes Schiff direkt bei der Brücke um Durchlass bittet. Diese kann sich dann rechtzeitig öffnen und so die reibungslose Durchfahrt gewährleisten.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO. (mhr)