Eine Initiative meldet sich zurueck Windows-Schnittstelle soll oeffentliches Eigentum werden

22.12.1995

MUENCHEN (CW) - Die Programmier-Schnittstelle fuer Windows soll dem Hersteller Microsoft entzogen werden. Diese bereits 1993 gestellte Forderung wurde jetzt von der European Computer Manufacturers Association (ECMA) erneut vorgetragen. Die Gruppe um Sun, IBM und HP hat bereits einen konkreten Vorschlag erarbeitet, der der International Standards Organization (ISO) vorgelegt werden soll.

"Aenderungen im Windows-API betreffen Tausende von Software- Anbietern und Millionen von Anwendern. Sie sollten daher von der Allgemeinheit in einem offenen Prozess kontrolliert werden", sprach Sun-Chef Scott McNealy bereits vor knapp drei Jahren Microsoft die Verfuegungsgewalt ueber das eigene Windows-Produkt ab. Die damals unter dem Namen Public Windows Interface (PWI) gestartete Initiative scheiterte jedoch. Im Herstellerkonsortium X/Open fand sich fuer den Vorschlag keine Mehrheit.

Ob dem neuerlichen Vorstoss, diesmal unter der Bezeichung API for Windows (API-W), mehr Erfolg beschieden sein wird, ist ungewiss.

Bei den Normengremien ist die Initiative bislang unbekannt. Lediglich ein Sprecher des amerikanischen National Institute of Standards and Technology (NIST) bezeichnete den Vorschlag als "moeglicherweise wichtig".

Bei Microsoft haelt man derartige Initiativen fuer eine Farce, die von Konkurrenten zur Verunsicherung der Anwender veranstaltet werde. Ausserdem verstiessen der API-W-Standard und die Idee, das Windows-API in die Haende eines unabhaengigen Gremiums zu legen, gegen die Urheberrechte