Der steile Weg zur Private Cloud

Eine Cloud ohne Risiko?

13.06.2012
Von Hadi Stiel
Cloud-Vorteile nutzen und alle Risiken ausschalten - so wünschen sich die Entscheider die IT der Zukunft. Auf dem Weg dahin gilt es viele Hindernisse zu überwinden.
Foto: olly, Fotolia.de

Eines haben Clouds gemeinsam, unabhängig davon, wo sie räumlich angesiedelt sind, unternehmensintern oder extern: IT-Virtualisierung muss eine dynamische Zuordnung von Verarbeitungs-, Speicher- und Desktop-Ressourcen eröffnen. Ein eng an die aktuellen Geschäftsprozesse angelehntes Service-Management sollte es zudem ermöglichen, IT-Leistungen als Services bereitzustellen und abzurechnen. Außerdem müssen geeignete Sicherheitsmechanismen im Systemgeflecht der Wolke nicht nur die notwendige Hochverfügbarkeit und IT- Security gewährleisten, sondern auch die Einhaltung von Compliance- und Datenschutzvorschriften sowie internen Regeln.

Hoher Restaurierungsbedarf

Die meisten Unternehmen, die eine eigene Private Cloud errichten und betreiben wollen, sehen sich daher mit einem erheblichen technischen Restaurierungsbedarf ihrer IT konfrontiert. Das gilt auch dann, wenn sie künftig auf eine Mischung aus eigener Wolke und externen Clouds setzen möchten, zumal auch in dieser Konstellation die Basisinfrastruktur für eine Private Cloud unverzichtbar ist. Mathias Hein, freier IT-Berater in Neuburg an der Donau, hält deshalb wenig von Marktanalysen und Offerten, die extern erbrachte Dienste aus Virtual Private Clouds oder Public Clouds denen aus der eigenen Wolke gegenüberstellen.

"Nicht nur, dass die Unternehmen in dieser Konstellation auf gleicher Augenhöhe mit den Cloud-Dienstleistern sprechen und handeln sollten. Die Unternehmen werden auch weiterhin wenig Interesse daran haben, die Führung und den Betrieb geschäftswichtiger oder sensibler IT-Segmente beziehungsweise Geschäftsprozesse an eine externe Cloud abzutreten." Bestenfalls periphere IT-Segmente und Prozesse seien für dieses Outsourcing geeignet. Das spräche zusätzlich für den Aufbau einer reinen Private Cloud unter eigener Regie und Verantwortung. Hein sieht zudem in der permanenten Geschäftsprozessoptimierung in den Unternehmen ein wichtiges Argument für eine Private Cloud im Unternehmen: "Weitgehend automatisierte Geschäftsprozessketten sind unteilbar und als Kernprozesse viel besser innerhalb der eigenen Wolke aufgehoben."