IT in der Automobilindustrie/Kommentar

Eine Branche, die niemals schläft

05.09.2003
Helga Biesel Redakteurin CW

Die Produkte der Automobilindustrie sind so attraktiv wie ihre Arbeitsplätze - nicht zuletzt für IT-Profis. Auch wenn die Boomjahre der Branche längst Vergangenheit sind, geht die Entwicklung mit ungezügeltem Tempo weiter - und die IT spielt dabei nach wie vor eine zentrale Rolle (Seite 46).

Nirgendwo sonst wird ein derartig breites Spektrum an Software benötigt - von der Fahrzeugelektronik über das Händlersystem bis hin zur Telematik. Erschwerend kommen immer wieder unvorhersehbare Ereignisse hinzu, etwa Fusionen oder Joint Ventures, die oft eine Zusammenführung extrem heterogener IT-Umgebungen erfordern - eine anhaltende Herausforderung für alle IT-Manager. Mit Standardisierungs- beziehungsweise Konsolidierungsmaßnahmen halten die Anbieter ihre Infrastruktur in Ordnung, um stets auf solche Fälle vorbereitet zu sein.

Echte Fortschritte durch IT werden indes im Bereich Telematik erzielt. Alle Großen der Branche, weltweit, versuchen trotz der vielfältigen Rückschläge in den vergangene Jahren ihre Claims in diesem wichtigen, künftigen Dienstleistungsmarkt abzustecken. Die Tatsache, dass nicht nur Autoherstelller, sondern auch Logistiker, Content-Anbieter und Behörden bis hin zu Europäischen Union beteilgt sind, macht diese Aufagbe nicht eben leichter. Welch bedeutende Rolle die Verwaltungen spielen, zeigen die blamablen Querelen rund um die Einführung der Mautpflicht für Lkws in Deutschland (Seite 42).

Wettbewerbsvorteile und Kundenbindung lassen sich jedoch nicht nur durch Fahrzeugtechnik und Telematik erzielen, ebenso entscheidend sind Anwendungen, mit denen sich die Geschäftsprozesse zu Zulieferern, Händlern und Endkunden optimieren lassen. Am Beispiel eines ostdeutschen Autohändlers (Seite 44) wird sichtbar, dass hier der Grundstock für profitable Geschäfte gelegt werden kann.