Mobile Enterprise

Eine App für jedes Business

20.09.2010
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Symbiose: Mobility und Cloud Computing

Zusätzlichen Antrieb könnte der Trend zur Mobilisierung allerdings durch einen anderen IT-Trend erfahren - das Cloud Computing. Jürgen Gallmann, CEO von Visionapp, bezeichnet Cloud Computing als Grundlage der mobilen Zukunft: "Erst wenn Daten und Anwendungen überall, jederzeit und aktuell verfügbar sind, lassen sie sich mobil nutzen." Workloads fielen dabei nicht lokal, sondern auf den Servern in der Cloud an. Gallmann zufolge hat dieses Modell viele Vorteile. Anwender könnten Anwendungen einfach aus der Cloud beziehen und nach Verbrauch bezahlen. Zudem müssten sie sich nicht um die Sicherheit kümmern. Dieser Aspekt verlagere sich komplett zum Provider. Gleichzeitig sei die zentralisierte Bereitstellung effizienter und umweltschondender, als alles redundant auf vielen Endgeräten vorzuhalten und zu betreiben. Gallmanns Fazit zur Symbiose zwischen Mobility und Cloud Computing: "Mobility gewinnt jenseits des Telefonierens erst in der Cloud neue Möglichkeiten. Umgekehrt wird Cloud Computing vor allem durch Mobility neuen Schwung erfahren."

Diese Erkenntnis scheint auch bei den etablierten Softwareherstellern angekommen zu sein. So spielt in SAPs Mobility-Strategie die Cloud-Komponente eine wichtige Rolle. Der Anbieter plane Cloud-basierende Services, um seinen Kunden die Verwaltung ihrer mobilen Plattformen zu erleichtern, kündigte SAP-Manager Stephan an. Dabei gehe es in erster Linie um die Verbindung in das SAP-Backend. Während die Blackberry-Geräte von Haus aus für den Business-Einsatz ausgelegt seien, gebe es für die Apple- oder die Android-Plattform keine Server, die eine Firewall überbrückten und so eine Verbindung in das Intranet einer Firma herstellten.

Dafür will SAP künftig mit eigenen Cloud-Diensten Sorge tragen. Anwenderunternehmen müssten also nicht selbst aufwendig eine eigene Infrastruktur aufbauen und betreiben, um den drohenden Wildwuchs der vielen verschiedenen Plattformen und Geräte zu bändigen und im Griff zu behalten, erläutert Stephan. "Davor graut den Kunden natürlich." Die Cloud-Services regelten, welche Nutzer sich mit welchen Apps in welche Teile des firmeninternen SAP-Systems einklinken dürften. Dazu zählen auch sämtliche Security-Aspekte, betont der SAP-Manager. Dadurch behalte die IT die Kontrolle über die Datenhaltung im SAP-Backend.