Mobile Enterprise

Eine App für jedes Business

20.09.2010
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Die Anbieter von Business-Software machen mobil. Künftig sollen sich sämtliche Funktionen der großen Suiten auch auf verschiedenen Smartphones nutzen lassen.
Bald in jeder Westentasche: Apps fürs Geschäft. (Quelle: Fotolia.com/morganimation; thegnome)
Bald in jeder Westentasche: Apps fürs Geschäft. (Quelle: Fotolia.com/morganimation; thegnome)
Foto: Fotolia.com/morganimation; thegnome

Der große alte Mann der deutschen IT-Szene zeigte allen, wo es künftig langgeht. Als Hasso Plattner, SAP-Gründer und jetziger Aufsichtsratsvorsitzender, im Mai dieses Jahres die Bühne der Kundenkonferenz Sapphire betrat, präsentierte er seinem Publikum iPhone und iPad und demonstrierte, wie sich mit den populären Geräten aus dem Hause Apple SAP-Applikationen wie di e neue On-Demand-Software Business ByDesign mobil bedienen lassen. Plattners Auftritt und die wenige Tage zuvor bekannt gegebene Übernahme des Datenbank- und Mobility-Spezialisten Sybase machen klar, welche Marschroute der größte deutsche Softwareanbieter einschlagen will: Anwender sollen SAP-Anwendungen künftig auf verschiedenen Plattformen mobil nutzen können.

Berlecon-Analyst Andreas Stiehler sieht den Mobile-Enterprise-Markt im Aufwind.
Berlecon-Analyst Andreas Stiehler sieht den Mobile-Enterprise-Markt im Aufwind.
Foto: Andreas Stiehler

Experten zufolge könnte der damit verbundene Plan, mehr Anwender zu gewinnen, aufgehen. Der Markt für mobile Unternehmenslösungen steht vor einem Generationenwechsel, sagen die Analysten von Berlecon Research. Es gebe eine Reihe neuer Möglichkeiten, die Unternehmenskommunikation und Geschäftsprozesse zu optimieren, so das Ergebnis eines Anfang September veröffentlichten Reports. "Die verbesserte Performance und Usability mobiler Endgeräte, die innovativen Möglichkeiten zur Anwendungsentwicklung auf neuen mobilen Plattformen sowie die höhere Qualität und Zuverlässigkeit mobiler Netzwerke bringen neuen Schwung in den Mobile-Enterprise-Markt", stellt Berlecon-Director Andreas Stiehler fest.

Neue Impulse allerorten

Vor allem die rasante technische Entwicklung hat das Interesse an mobilen Lösungen auf Anbieter- wie auf Anwenderseite befeuert. Bestes Beispiel sind die mobilen Endgeräte wie Handys, Smartphones und Tablet-Rechner. Deren Leistung und Funktionsumfang ist in den vergangenen Jahren regelrecht explodiert. Mehr Rechenpower, höhere Speicherkapazitäten und längere Akkulaufzeiten haben das Einsatzspektrum deutlich erweitert. Dazu kommen Verbesserungen in Sachen Usability, wie sie vor allem Apple mit seinem iPhone initiiert und vorangetrieben hat. Zusätzliche Impulse erhielt der Mobility-Sektor zuletzt durch steigende Verfügbarkeit, Qualität und Zuverlässigkeit mobiler Netzinfrastrukturen. GPRS steht hierzulande mittlerweile flächendeckend zur Verfügung, und UMTS breitet sich auch immer weiter aus. Zudem steht mit LTE eine neue Breitbandtechnik in den Startlöchern, die nochmals einen Leistungsschub verspricht, was die Übertragungsraten und -geschwindigkeit betrifft. Der harte Wettbewerb zwischen den Mobilfunk-Providern, der zu sinkenden Tarifen führt, forciert die Nutzung mobiler Techniken zusätzlich.