Streit um neue High-Speed-Normen

Ein Teil der Modem-Hersteller favorisieren V.32terbo als die kuenftige High-speed-Norm

19.03.1993

Die Modembauer sind derzeit in zwei Lager gespalten. Auf der einen Seite engagieren sich ueber 60 Hersteller, die vom V.32bis- Standard direkt zur neuen CCITT-Norm V.Fast mit Uebertragungsgeschwindigkeiten von 28,8 Kbit/s wechseln wollen (vgl. CW Nr. 8 vom 19. Februar 1993, S. 25: "V.FAST gewinnt das Rennen bei Modem-Anbietern").

Im anderen Lager haben sich 17 Companies, darunter AT&T, National Semiconductor sowie Nokia, zu einer Interessengemeinschaft zusammengeschlossen. Grund: Diesen Unternehmen ist der Migrationsschritt von V.32bis zu V.Fast zu schnell. Als Zwischenloesung schlaegt die Herstellergruppe den V.32terbo-Standard vor, der Uebertragungsraten von 16,8 Kbit/s sowie 19,2 Kbit/s ermoeglicht.

Ihre ablehnende Haltung gegenueber V.Fast begruenden die 17 damit, dass diese Technologie zur Zeit noch zu teuer und nicht verfuegbar sei. Preisguenstige V.32terbo-Modems koennten dagegen bereits im Fruehjahr ausgeliefert werden.

Wie die CW-Schwesterpublikation "Infoworld" berichtet, befinden sich Anwender nun in einer Zwickmuehle: Entweder warten sie auf die kuenftigen V.Fast-Modelle oder sie nutzen die demnaechst verfuegbaren V.32terbo-Modems und laufen damit womoeglich Gefahr, dass diese Modems zu kuenftigen V.Fast-Modellen inkompatibel sind.