Technologe aus Leidenschaft
CW: Herr Schäfer, was muss IT-Architekt können?
Schäfer: Er muss die Fähigkeit haben, Dinge zu abstrahieren, Komplexitäten zu reduzieren und für das Senior-Management verständlich auszudrücken. Er muss also Übersetzer sein und technisch Wichtiges und von Unwichtigem trennen können.
CW: Und was heißt das konkret?
Schäfer: Der IT-Architekt spricht typischerweise mit Fachexperten aus den Nicht-IT-Bereichen, muss IT-Anforderungen für sie formulieren, die IT-Architektur für komplexe Systeme entwickeln und zur Umsetzung bringen. Er spricht gleichermaßen mit Kunden und Entwicklern, erstellt selbst und überblickt die wichtigsten Dokumente einer Architektur und leitet in der Regel ein Team von Architekten oder Spezialisten.
CW: Herr Schäfer, Ihre Arbeit erinnert an die eines Projektleiters. Was unterscheidet denn einen IT-Architekten vom Projektmanager?
Schäfer: Im Gegensatz zum Manager sind IT-Architekten Leute, die leidenschaftliche Technologen sind. Der IT-Architekt ist viel tiefer in der Technik drin und muss manchmal in den Code kriechen. Projektleiter sind im Gegensatz dazu stärker betriebswirtschaftlich orientiert, müssen Zeitpläne und Budgets unter Kontrolle halten.
CW: Und die Rollenverteilung im Projekt sieht wie aus?
Schäfer: Der Architekt arbeitet im Tandem mit dem Projektleiter, ist der IT-Know-how-Träger. Aber beim Projektleiter laufen alle Fäden zusammen, und meistens hat er die Gesamtverantwortung.