Universitäts-Rechenzentrum öffnet sich für die Wirtschaft:

Ein Supercomputer zum Anfassen

20.05.1988

STUTTGART (ch) - Unter dem Motto "ein Supercomputer zum Anfassen", bietet das Universitäts-Rechenzentrum in Verbindung mit dem Technologiezentrum Stuttgart Problemlösungen für mittelständische Betriebe an.

Dem Angebot liegt die Überlegung zugrunde, daß vor allem kleinere und mittlere Betriebe zwar oft an Hochtechnologieprojekten arbeiten, sich aber in aller Regel keinen Supercomputer zu Preisen über zehn Millionen Mark leisten können. Eine FEM-(Finite-Elemente)-Berechnung mit 12 000 Freiheitsgraden, die das Technologiezentrum als Beispiel heranzog, erfordere auf einer herkömmlichen, leistungsstarken Workstation eine Rechenzeit von rund 18 Stunden. Der Supercomputer hingegen braucht dazu lediglich wenige Minuten. Eine Stunde Rechenzeit auf einer Cray-2 kostet für externe Anwender 4000 Mark im Batchbetrieb oder 6000 Mark bei interaktiver Nutzung; dazu kommen noch Zuschläge für Speicherplatz und einige Nebenleistungen. Die genannte FEM-Berechnung würde beispielsweise mit rund 35 Mark in Rechnung gestellt.

Bei der Anwendung berät sowohl das Rechen- als auch das Technologiezentrum den externen Kunden; in letzterem stehen eine Reihe Anbieter mit speziellen Softwareprogrammen für Strukturanalyse und Strömungsmechanik bereit. Die Anbindung an den Superrechner geschieht dabei entweder innerhalb des Universitätsgeländes über Glasfaserkabel oder von außerhalb über Datex-P-Leitungen der Post.