HPE-Manager unterstützen Frauen

Ein Sponsorship-Programm bringt Frauen in Führung

26.06.2017
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.
Der Weg ins Management ist für Frauen hierzulande immer noch weit. Um ihn zu verkürzen, setzen sich Manager wie Ulrich Seibold von Hewlett Packard Enterprise (HPE) für weibliche Talente ein.
  • Ulrich Seibold von HPE ist überzeugt, dass eine Organisation sich nur mit einer gewissen Diversifizierung weiterentwickeln kann
  • Seit 2016 stellt das Unternehmen ausgewählten weiblichen Talenten einen Sponsor aus dem Topmanagement zur Seite, der ihnen Zugang zu Netzwerken und Jobs ermöglicht

Ulrich Seibold musste nicht überzeugt werden, sich für talentierte Frauen einzusetzen. "Angesichts unserer Demografie können wir es uns nicht erlauben, die Frauen nicht zu fördern. Dabei muss aber immer die Kompetenz der Frau im Fokus stehen und nicht eine Quote. Immer mehr hochqualifizierte Frauen stehen dem Arbeitsmarkt zur Verfügung. Es gibt keinen Grund, warum Kompetenz nur einem Teil des Arbeitsmarkts zugeschrieben wird", sagt der Vice President Channel, Service Providers and Regional Sales bei HPE Deutschland. Seibold engagierte sich als einer der ersten Manager für das ­"Female Sponsorship Program". Seit 2016 stellt das Unternehmen ausgewählten weiblichen Talenten einen Sponsor aus dem Topmanagement zur Seite, der ihnen Zugang zu Netzwerken und Jobs ermöglicht und sie bei der Umsetzung ihres Entwicklungsplans unterstützt.

Heidi Durner, Sales Strategy & Planning EMEA bei HPE, mit ihrem Sponsor ­Ulrich Seibold, der sich als Mitglied der HPE-Geschäftsleitung dafür einsetzt, dass Frauen in seinem Unternehmen weiterkommen.
Heidi Durner, Sales Strategy & Planning EMEA bei HPE, mit ihrem Sponsor ­Ulrich Seibold, der sich als Mitglied der HPE-Geschäftsleitung dafür einsetzt, dass Frauen in seinem Unternehmen weiterkommen.
Foto: Hewlett Packard Enterprise (HPE)

"Möchte sich eine Organisation weiterentwickeln, kann das nur mit einer gewissen Diversifizierung gelingen", ist Seibold überzeugt. "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass gerade Frauen eine große Stringenz mitbringen, Themen stärker anfassen und nicht lockerlassen, was für ein konsequentes Management essenziell ist." Vielfalt in der Belegschaft ist darum für HPE fester Bestandteil der Unternehmens­ziele, der mit Kennzahlen gemessen wird. Hier ist allerdings wie bei anderen IT-Firmen noch viel Luft nach oben. 21 Prozent beträgt der Frauenanteil im HPE-Management, in der vierköpfigen Geschäftsleitung sitzt mit Software­chefin Angelika Gifford eine Frau. Etwas besser sieht es beim Nachwuchs aus. So ist der Anteil der Frauen, die sich für ein duales Studium entscheiden, auf 40 Prozent geklettert - das Anwerben der weiblichen Zielgruppe auf Messen und die langjährigen Kooperationen mit Schulen haben hier gefruchtet.

Monatliches Treffen mit Talenten

Dass talentierte Frauen im Job oft stecken blei­ben, ist aus Seibolds Erfahrungen keine Frage von Kompetenz oder Leistung: "Frauen muss man manchmal ermutigen, mehr auf sich selbst und auf ihr Können zu vertrauen. Sie neigen eher dazu, vorsichtig zu sein. Das ist ein Nachteil, wenn es darum geht, eine Führungsposi­tion zu erreichen." Und hier setzt Seibold in seiner Funktion als Sponsor an: "Meine Rolle als Sponsor begreife ich auch so, dass ich die Frauen bei Stellenbesetzungen bewusst ins Spiel bringe oder auch mal interveniere, wenn ich das Gefühl habe, dass nicht alle geeigneten Kandidaten berücksichtigt worden sind." Einmal im Monat trifft er sich mit den weiblichen Talenten, um sich auszutauschen, "das Sponsoring endet nicht damit, wenn eine Mitarbeiterin die Führungsposition erreicht hat, sondern ist im Gegensatz zum Mentoring viel nachhaltiger und langfristiger angelegt".