IT & Business Excellence

Serviceorientierung

Ein SOA-Musterprozess für die Logistik

16.07.2009
Von 
Susanne Franke ist freie Fachjournalistin in München.

Lob für Webmethods

Die Webmethods-Umgebung erwies sich für die Aufgabe als gut geeignet, denn nach einer gewissen Einarbeitungszeit "ist es relativ einfach, damit Prozesse zu modellieren und zu implementieren", so der Betreuer. Der Grund: Der Anwender kann bis hin zur Detailprogrammierung alles per Drag-and-drop erstellen und muss keine Programmiersprache beherrschen. Mit dem Modul Designer lässt sich der Prozess modellieren, das heißt, die Prozessschritte miteinander verknüpfen und die Bedingungen per Drag-and-Drop einfügen. Mit dem Modul Developer kann sich der Entwickler die einzelnen Prozessschritte ansehen und Services implementieren, die hier von der Software bereits vorgeneriert wurden.

RFID im zweiten Schritt

In den nächsten Monaten wird das aktuelle Szenario um die RFID-Transponder an maritimen Containern erweitert. Mit dieser Implementierung will man darstellen, wie die Einführung von RFID in den Prozess eingreift. Will nennt als Beispiel einen Unterprozess: Wird heute zum Beispiel die elf Zeichen lange Container-Nummer zur Identifikation des Containers noch manuell überprüft und in die IT-Systeme eingegeben, so könnte in Zukunft diese Information auf einem RFID-Transponder gespeichert und automatisch ausgelesen werden. Der Prozessschritt der manuellen Identifikation entfällt, und der Container kann in diesem Fall ohne Unterbrechung umgeladen werden. Eine solche Modifikation lasse sich im Rahmen einer SOA relativ leicht abbilden, so der Fachmann. Die SOA wird als eine Art Software-Layer über das Altsystem gelegt, bildet die notwenigen Modifikationen der Prozesse ab und versorgt das darunter liegende System unverändert mit den bisherigen Daten. So kann zum Beispiel die bisher notwendige doppelte manuelle Überprüfung einer Container-Nummer auf eine einfache, automatisierte Überprüfung reduziert werden, dem Altsystem wird aber weiterhin die doppelte Überprüfung suggeriert.

Will betrachtet den automatisierten Ergebnisprozess als eine Art Demonstrator für die Logistikunternehmen, um zu zeigen, wie Automatisierung möglich ist. "Natürlich werden die Unternehmen den umgesetzten Referenzprozess so nicht übernehmen, sondern an eigene Abläufe anpassen", erklärt der Uni-Vertreter. Auch aus diesem Grund war es sinnvoll, sich für eine SOA zu entscheiden. Damit besteht die Möglichkeit, den implementierten Referenzprozess ohne größeren Aufwand an die Bedürfnisse der Logistiker zu adaptieren. (ue)