Moving Targets im Projekt-Management

Ein Projektleiter muss sich auf Änderungen freuen

26.07.2012
Von Marc Voland

Warum Kommunikation so wichtig ist

Neben der Struktur also alles auch eine Frage der Einstellung? Eindeutig, meint Rauch, der von einem Projektleiter erwartet, dass er sich auf Änderungen geradezu freut. "Wenn sich im Laufe des Projektes nichts ändert, ist das Endprodukt veraltet, bevor es ausgeliefert wird." Um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen und Risiken zu erkennen, hinterfragen am besten alle Beteiligten in kurzen Abständen die Prioritäten. "Dazu muss der Projektleiter mit allen im Kontakt sein und das Gespräch moderieren", betont Rauch. 70 bis 80 Prozent seiner Zeit investiert er erfahrungsgemäß in die Kommunikation mit Mitarbeitern und dem Kunden: "Wer das Ohr am Kunden hat, stellt schnell fest, ob sich die Situation plötzlich dreht."

Kommunikation bedeutet aber auch, dem Auftraggeber klar zu machen, dass nicht alle Anforderungen eins zu eins umgesetzt werden können, eine Anpassung bei Zeit oder Ressourcen erforderlich ist, oder eine Umpriorisierung der Anforderungen erfolgen muss. "Das unterscheidet Berater beispielsweise von reinen Offshore-Anbietern. Es geht darum, im Dialog die bestmögliche Lösung zu finden und nicht darum, die Spezifikation abzuarbeiten", so Rauch, der ein Erfolgsrezept auch in der Kultur eines Unternehmens sieht. Je offener und konstruktiver Gespräche innerhalb der Projektteams ablaufen, desto eher werden Lösungsansätze gefunden. "Ideal ist eine Kultur, in der das Feedback eines jeden Mitarbeiters willkommen ist."

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