Ernst Schott zeigt in der CW neue Arbeiten:

Ein Programmierer wurde Computer-Grafiker

23.04.1976

Ernst Schott (34), zuvor Versicherungskaufmann, begann seine Tätigkeit in der Informatik 1973 als mathematischer Assistent am Leibniz-Rechenzentrum München. Er beschäftigte sich zunächst mit der Simulation der von Leibniz-RZ-Chef Seegmüller konzipierten hypothetischen Rechenanlage

M 2, die dann auch von ihm implementiert wurde. Ab Oktober 74 arbeitete er an dem Forschugsprojekt BSM (Betriebssystem München).

Der Bit-Alltag brachte es mit sich, daß Schott ab Februar 75 die Betreibung des Zeichengerätevermittlers (passiver Zeichenbetrieb) innerhalb des Projektes BSM programmieren sollte. Die Lösung dieser Aufgabe war für ihn Anstoß sich auch auf dem Gebiet der Computergrafik zu betätigen. Der

"Zeichengerätevermittler" (eine in Software realisierte Software/Hardware-Schnittstelle) konnte im Mai 1975

abgeschlossen werden.

Erfolg bei CW-Aktionen

Der aktive Kontakt zur Computergrafik war hergestellt. Unter Verwendung des Grafik-Systems von C. Reinsch (Leibniz-Rechenzentrum, München), das ihm zur Verwirklichung seiner Ideen besonders geeignet erschien, entstanden eine Reihe von Bildern, die auch bald auf BSM erfolgreich gezeichnet wurden.

Der große Ansporn und Durchbruch kam jedoch im September 75 durch den Wettbewerb "CW-Aktion Computergrafik für Systems 75". In Zusammenarbeit mit seiner Ehefrau Milada, die sich im Nebenberuf mit Malerei beschäftigt, sind 15 Bilder für diese Ausstellung entstanden. Der Erfolg kam postwendend. Die "Zufallsgenerierte Sitzverteilung" wurde als bestes Bild ausgewählt und mit einer Auflage von l000 Exemplaren auf der "Systems 75" angeboten. Innerhalb weniger Tage

war die gesamte Auflage vergriffen. Die Nachfrage zu dieser Grafik war so groß, daß die CW in einer Weihnachtsaktion für interessierte CW-Leser weitere 900 Exemplare zum Versand brachte.

Jetzt folgten die ersten Ausstellungen und Ausstellungsangebote: Februar 76 bis Juni 76 Dresdner Bank. April 76 bis 77 Deutsches Museum, Juni 76 Wien Künstlerhaus. Inzwischen ist die Nachfrage so groß, daß Bildbestellungen schon bei ihm zu Hause eintreffen. Daher für alle Interessierten die letzte Schott-Erfolgsmeldung: 16 Schwarzweiß- und Farb-Grafiken sind ab Mai 76 im Verlag Franz Hirthammer, 8 München, Balanstraße 17, als Kunstdrucke in Relieftechnik zu erwerben. Die Auflagen sind limitiert mit 100/Bild, handsigniert und handnumeriert.

Da bleibt nur noch zu sagen: Weiterhin viel Erfolg! uk