Werner Schmidt x LVM Versicherungen

Ein neues Jahrhundert braucht ein neues System

04.11.2005
Von 
Holger Eriksdotter ist freier Journalist in Hamburg.
Die IT-Welten von Innen- und Außendienst sind bei den LVM Versicherungen in Münster verschmolzen. Diese neue Einheit brachte IT-Vorstand Schmidt einige Preise ein.

Nachdem die Hardwareproduktion und die Pflege des proprietären Betriebssystems für die alten Nixdorf-Computer Mitte der 90er-Jahre ausliefen, hat IT-Vorstand Werner Schmidt ein neues Agentursystem entwickelt. Eine "Jahrhundertentscheidung" nennt er die Neuausrichtung der IT-Architektur und der Geschäftsprozesse. Diese Leistung erkennt auch der Bundesverband der Versicherungskaufleute an, der ihm mit dem "Versicherungsmagazin" den "Golden Award" für das beste Agentursystem schon zum zweiten Mal verlieh.

Kernaufgaben des Projektes "LAS II" waren es, die Datenverarbeitung zu zentralisieren, Thin Clients zu installieren, den Außendienst mobil anzubinden und Internet-Standards wie Linux, Java, EJB, HTML und XML anzuwenden. "Wir haben die Chance genutzt, neueste Technologien einzusetzen und das Unternehmen neu zu positionieren", sagt Schmidt. Das neue Gesamtsystem bringt mehrere Vorteile: Die Thin Clients halten weder Daten noch Anwendungen vor, das vermeidet Doppel- und Dreifachentwicklungen und senkt Entwicklungs- sowie Wartungskosten. Alle Nutzer greifen in Echtzeit auf denselben Datenbestand zu - Replizierungsmechanismen entfallen. Der Außendienst ist "always online".

Ausgerollt wurde das System 2003. Es ist mit mehr als 8000 Nutzern an 3100 Lokationen im Einsatz und wird mobil über GPRS / UMTS genutzt. Schmidt blickt nach zwei Jahren Laufzeit zurück: "Mit der Plattformunabhängigkeit, einheitlichen Anwendungen und der An- und Einbindung aller Beteiligten in die Geschäftsprozesse ist es uns gelungen, dem Bedarf in vollem Umfang zu decken".

Für die Zukunft will er die gemeinsame Positionierung im Serviceverbund von Innen- und Außendienst noch ausweiten und die Geschäftsprozesse für externe Partner wie Werkstätten und Gutachter sowie für Kunden unterstützen. Besonders interessiert ist der 51-jährige Diplom-Mathematiker an der Mobilfunktechnologie; er hofft auch auf weitere Preissenkungen bei den Breitbandnetzen. n

Holger Eriksdotter