DB-Zugriff: Neue einheitliche Schnittstelle I.I.F.

Ein einziger Code für alle Datenbanken

10.07.1987

BRÜSSEL (pi) - Zirka fünfzig neue und alte Datenbankanwender beteiligen sich zur Zeit am Testbetrieb eines Systems, das den grenzüberschreitenden Zugriff auf Datenbanken unterschiedlicher Länder vereinheitlichen helfen soll. Die Initiative dazu geht von der EG-Kommission aus.

Bislang standen den Teilnehmern noch komplizierte Zugriffscodes und eine Vielzahl von Vertrags- und Abrechnungsverfahren gegenüber. Gesteuert wird die Entwicklung einer

enheitlichen Schnittstelle beziehungsweise der einheitlichen Intelligent Interface Facility (I.I.F.) vom Direktoriat XIII-B der Kommission in

Brüssel. Ziel des Versuches ist es, ein volltransparentes System zu schaffen, das mit dem Anwender automatisch einen Dialog in seiner Sprache führt und technische und administrative Probleme zwischen den Anwendern und Diensten ausräumt. Beispielsweise sollen die Post- und Dienstleistungsgebühren nicht mehr getrennt berechnet werden, der Teilnehmer werde nur noch eine Rechnung erhalten.

Die über das I.I.F. während der Versuchsphase angebotenen Datenbanken sind die vom "Echo"-Host der Europäischen Kommission geführten, Datenbanken in Luxemburg sowie Pergamon und Datasolve im Vereinigten Königreich, "Dimdi" in der Bundesrepublik Deutschland, Télésystémes in Frankreich, ESA/IRS in Italien und Datastar in der Schweiz.

Das Dienstleistungsangebot der I.I F. umfaßt eine Verzeichnisfunktion, die den Anwendern bei der Suche nach Diensten behilflich ist und ihnen anzeigt, welche Informationen zur Verfügung stehen.

Das I.I.F., dem die mit dem Pionierprogramm Euronet-Diane der Europäischen Kommission gewonnenen Erfahrungen zugrunde liegen, unterstützt alle gängigen Terminaltypen und Kommunikations-PCs. In einigen Teilnehmerländern kann das System auch über Btx-Anschlüsse angesproschen werden.

Selbst in Brasilien und China haben, so die EG-Leute, einige Organisationen schon ihr Interesse am I.I.F. bekundet.

Das I.I.F. ist das Resultat einer Vorstudie, die von der Europäischen Kommission im Jahr 1985 bei nationalen Post- und Datenbankabonnenten durchgeführt wurde. Aufgrund der Vorstudie wurden Angebote für die Entwicklung des Systems eingeholt; der Auftrag wurde der Geonet Systems, einer westdeutschen Firma, erteilt. Die Europäische Kommission hat 49 Prozent der Entwicklungskosten finanziert.

Bis Ende dieses Jahres soll das Projekt voll laufen. Ab dann wird das I.I.F. kommerzialisiert. Das Endziel ist, in einer Reihe von Teilnehmerländern ähnliche I.I.F.-Anlagen einzurichten.

Nähere Auskunft über das I.I.F.-Projekt erteilt Patrick Facchin, Batiment Jean Monnet, L-2920 Luxemburg.