Kreditvergabe

Eigenkapital und Kommunikation sind das A und O

01.12.2008
Von  und Richard Knoll
Peter Gruber arbeitet für die Portale Computerwoche und CIO.
Laut "KfW-Mittelstandspanel 2008" haben mittelständischen Firmen ihre Eigenkapitalquote gestärkt und so ihre Bonität verbessert. Dennoch ist es nicht leicht, an Kredite zu kommen. Ein guter Draht zur Hausbank, so eine BDI-Studie, ist von Vorteil.

Die mittelständischen Unternehmen haben dem "KfW-Mittelstandspanel 2008" zufolge im vergangenen Jahr rund 204 Milliarden Euro und damit 5,7 Prozent mehr als im Vorjahr investiert. Auch die Entwicklung der Eigenmittelausstattung ist laut Bericht erfreulich. Die durchschnittliche Eigenkapitalquote der mittelständischen Unternehmen hat sich zwischen 2002 und 2006 von 19 Prozent auf 23,9 Prozent erhöht. Multivariate Längsschnittanalysen belegen dabei, dass eine höhere Eigenkapitalausstattung den Zugang zu Krediten deutlich erleichtert, und dies unabhängig vom konjunkturellen Umfeld. Allerdings zeigen die Auswertungen auch, dass kleine Unternehmen (weniger als fünf Beschäftigte) unabhängig von ihrer Eigenkapitalausstattung weiterhin besondere strukturelle Nachteile beim Zugang zu Investitionskrediten haben.

Wolfgang Kroh: Der Mittelstand hat die Eigenkapitalquote verbessert.
Wolfgang Kroh: Der Mittelstand hat die Eigenkapitalquote verbessert.
Foto: KfW

"Die mittelständischen Unternehmen haben die Phase der guten Konjunktur klug genutzt. Mit ihrer hohen Investitionsbereitschaft, verbesserten Eigenkapitalquoten und verstärkten internationalen Ausrichtung haben sie in den vergangenen Jahren ihre Wettbewerbsfähigkeit deutlich ausgebaut", kommentiert Wolfgang Kroh, Vorstandsmitglied der KfW Bankengruppe, den Bericht.

Deutscher Mittelstand hat Lust auf Investitionen

Deutsche Mittelständler erzielten einen nicht unerheblichen Teil ihres Erfolges auf internationalen Märkten: Mehr als 800.000 Unternehmen erwirtschafteten Umsätze im Ausland, das ist fast ein Viertel aller mittelständischen Firmen. Ein großer Teil davon sind Kleinstunternehmen mit weniger als fünf Mitarbeitern. Neben einer höheren Produktivität und Innovationsaktivität zeichnen sich auslandsaktive Mittelständler dem KfW-Bericht zufolge auch durch eine verstärkte Investitionsneigung sowie ein höheres Beschäftigungswachstum aus. Diese Merkmale unterstreichen die volkswirtschaftliche Bedeutung, die auslandsaktiven Mittelständlern zukommt. Für den Internationalisierungsgrad eines mittelständischen Unternehmens spielt die Ausstattung mit Eigenkapital eine wichtige Rolle.

Das KfW-Mittelstandspanel kommt zu dem Schluss, dass der Mittelstand seine Chancen auf den Märkten außerhalb Deutschlands noch stärker als bislang angenommen nutzen kann. In der gegenwärtigen Situation mit einer sich verschärfenden Konjunkturkrise ist dies schwierig. Mittelfristig sollten die kleinen und mittelständischen Unternehmen diese Chancen aber nicht aus den Augen verlieren. Weder Branche noch Größe stellten ein grundsätzliches Hindernis für Auslandsengagements dar. Dafür brauchen Unternehmen starke Finanzierungspartner. Die KfW-Bankengruppe werde gemeinsam mit der Bundesregierung ihr Engagement für den Mittelstand - insbesondere für den kleinen Mittelstand - unvermindert fortsetzen.