Carrier 1 schaltet das Licht ein

Eigener Glasfaserring verbindet 14 deutsche Städte mit 320 Gbit/s

04.08.2000
FRANKFURT/M. (hi) - Mit Carrier 1 International SA hat ein weiterer Netzbetreiber in Deutschland sein eigenes Glasfasernetz in Betrieb genommen. Das Netz ist komplett neu verlegt worden und verbindet über 2370 Kilometer 14 deutsche Standorte.

Waren in Deutschland breitbandige Übertragungswege lange Zeit Mangelware, so verbessert sich mittlerweile die Situation fast monatlich. Mit Carrier 1 hat im Juli ein weiterer Netzbetreiber einen deutschlandweiten Glasfaserring in Betrieb genommen. Dieser weist derzeit eine maximale Übertragungskapzität von 320 Gbit/s auf. Das 150 Millionen Euro teure Netz "Deutscher Ring" verbindet die Städte Hamburg, Berlin, Dresden, Leipzig, Nürnberg, München, Stuttgart, Mannheim, Frankfurt am Main, Köln, Düsseldorf, Essen, Dortmund und Bremen miteinander. Zusätzlich ist für Herbst eine Querverbindung von Dortmund über Hannover nach Berlin geplant.

Im paneuropäischen Geschäft mit breitbandigen Glasfasernetzen ist Carrier 1 einer der wenigen europäischen Player. Das junge Unternehmen wurde 1998 von einem europäischen Management-Team gegründet und hat seinen Hauptsitz in Luxemburg. Kapital erhielt der Carrier durch zwei amerikanische Investment-Gesellschaften sowie den im Februar abgeschlossenen Börsengang.

Strategisch versteht sich die Company in erster Linie als Carriers Carrier, der nicht in das Endkundengeschäft einsteigen will. Entsprechend peilen die Luxemburger mit ihren IP-Services sowie Sprach- und Infrastrukturdiensten hauptsächlich Serviceanbieter wie Internet-Provider und Application-Service-Provider (ASPs) oder Netzbetreiber wie die Frankfurter Star One AG an. Das Unternehmen, das bundesweit Endkunden via Breitbandrichtfunk (bis zu 622 Mbit/s) anbindet, nutzt den Glasfaserring als Backbone.