Eigenentwicklung statt Standardlösung

Eigenentwicklung statt Standardlösung Niederländischer Finanzdienstleister greift in den Komponentenbaukasten

26.03.1999
MÜNCHEN (CW) - Der niederländische Finanzdienstleister SNS Reaal Group entwickelt ein neues DV-System für seine Filialen. Es soll alle Finanz- und Versicherungsdienstleistungen abdecken, von Reiseversicherungsabschlüssen bis zur Verwaltung der Aktiendepots.

Der Kunde kann künftig sämtliche Services an einem Schalter wahrnehmen. Damit reagiere die SNS Reaal Group nach eigenen Aussagen auf Markbedingungen, die der Wettbewerb diktiere. Das niederländische Finanzhaus mit Sitz in Hertogenbosch entstand im Mai 1997 aus der Fusion von SNS Group und Reaal Group. Seither sind 36 verschiedene Datenbanken und 31 Entwicklungsplattformen, verteilt auf zwei Standorte, zu verwalten.

In diesem schwierigen Umfeld wollte die Bank das neue Projekt nicht verwirklichen, es soll ersetzt werden. Standardsoftware konnte jedoch weder die geforderte Skalierbarkeit noch Integrationsfähigkeit bieten. SNS enstschloß sich zur Eigenentwicklung. Das Beratungshaus Cap Gemini unterstützte die Suche nach einem geeigneten Entwicklungs-Tool.

Nun sollen 150 eigene und freie Entwickler in fünf Jahren 100 komponentenbasierte Applikationen für rund 5000 Anwender mit dem "Forté Application Environment" erstellen. Das Werkzeug stammt von der Forté Software Inc., die hierzulande durch die Forté Software GmbH, Bonn, vertreten ist.

In einer ersten Phase konzentriert sich die Arbeit auf den Aufbau des Front-Office-Systems und seinen Anschluß an die Unisys-Datenbank "DMS/2". In der zweiten Phase entsteht die Back-Office-Lösung, die mit Hilfe einer Oracle-Datenbank auf Unix- und NT-Systemen implementiert wird. Der Mainframe wird abgeschafft.