Eierlegende Wollmilchsau oder Schwindel?

22.12.2005

Die CIOs kämpfen heute an mehreren Fronten: Nach dem E-Business-Hype wurden die IT-Abteilungen an die kurze Leine genommen, sie müssen mit schrumpfenden Budgets auskommen. Gleichzeitig steigen die Ansprüche der Unternehmensleitungen: Gesetzliche Bestimmungen sind zu erfüllen, die Globalisierungsstrategie des Unternehmens zu unterstützen, externe Mitarbeiter und Geschäftspartner in die eigenen Prozesse einzubinden. Zudem fließen immer mehr IT-Kompetenzen in die Fachabteilungen ab, was das IT-Management nur noch vielschichtiger macht.

Kluge IT-Chefs erfüllen ihre Compliance- und Security-Pflichten so sorgfältig wie nötig. Sie machen auf "Business Opportunities" aufmerksam, auch wenn sie keinen Sitz im Vorstand haben. Der Kostenfalle entgehen sie, indem sie den Beitrag der IT zum Unternehmenserfolg auch nachweisen. Um die Komplexität der IT-Umgebung zu verringern und Kunden wie Fachabteilungen in die Unternehmensprozesse integrieren zu können, entwickeln sie standardisierte Web-Services und eine Service-orientierte Architektur (SOA).

Das Schlagwort SOA ist in den vergangenen Wochen und Monaten lang und breit diskutiert worden; die Ansichten darüber reichen von der sprichwörtlichen "eierlegenden Wollmilchsau" bis zum ausgemachten "Marketing-Schwindel". Manche CIOs beschäftigen sich vielleicht nur deshalb damit, weil ihr wichtigster Softwarelieferant es von ihnen erwartet. Anderen aber ist nicht entgangen, dass es sich dabei um ein (IT-)Management-Konzept handelt, das auch ohne die Produkte eines bestimmten Softwareanbieters funktioniert. Auf jeden Fall steht das Thema im kommenden Jahr ganz oben auf der Prioritätenliste der IT-Chefs. (qua)