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Ehemaliger L&H-Chef wird ausgeliefert

11.06.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der in den USA inhaftierte Gaston Bastiaens, ehemals Chief Executive Officer (CEO) der inzwischen vor dem Konkurs stehenden Softwareschmiede Lernout & Hauspie (L&H), will keine rechtlichen Schritte gegen seine Auslieferung in sein Heimatland Belgien einleiten. Sein Anwalt Richard Morvillo erklärte, der 54-Jährige werde spätestens am 16. Juni nach Belgien zurückkehren, um sich den dortigen Behörden zu stellen. Bastiaens werden unter anderem Insiderhandel, Aktienmanipulation, Verstoß gegen die Bilanzgesetze und Betrugsdelikte wie Dokumentenfälschung vorgeworfen. Unter seiner Leitung war der belgische Spracherkennungsspezialist L&H im vergangenen Jahr in einen tiefgreifenden Bilanzskandal verwickelt worden, der den Aktienkurs des Unternehmens in den Keller schickte. Sein Amt als L&H-Chef hatte Bastiaens im August vergangenen Jahres niedergelegt (Computerwoche online berichtete). Ende 2000 beantragte der Konzern Gläubigerschutz in den USA und Belgien.