Aruba ESP

Edge-Computing-Plattform automatisiert das Netzwerk

10.06.2020
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Mit einer Plattform zur Netz- und Security-Automatisierung will Aruba die Herausforderungen adressieren, die der Trend zum Edge Computing mit sich bringt.
Mit einer eigenen Netzautomatisierungs-Plattform will Aruba den Herausforderungen im Edge begegnen.
Mit einer eigenen Netzautomatisierungs-Plattform will Aruba den Herausforderungen im Edge begegnen.
Foto: BeeBright - shutterstock.com

Beim Design von Enterprise Networks erweist sich Corona ebenfalls als ein Katalysator, der die Transformation beschleunigt. Lagen Themen wie KI-gestützte Netzautomatisierung, Zero-Trust-Netzsicherheit sowie die Einbeziehung des Edge bereits vor der Krise im Trend, so sind sie jetzt der neue Heilige Gral der Netzphilosophie. Ein Paradigmenwechsel, der vor allem durch die Veränderungen im Edge hervorgerufen wurde. Standen im Edge vor der Krise vor allem IoT-Umgebungen und die vernetzte Produktion im Fokus, so gelten jetzt die Millionen von Mitarbeitern im Homeoffice als die neue Herausforderung im Edge.

Eine Herausforderung, die die namhaften Netzwerk-Player angenommen haben. Es gibt kaum ein Unternehmen, das in den letzten Wochen nicht eine entsprechende Edge-Plattform angekündigt hat. Fehlt es noch an den konkreten Produkten und Services, dann hat man zumindest entsprechende Strategiepläne in der Schublade.

Aruba ESP - Netzautomatisierung per KI

Eine solche Plattform hat Aruba, Tochter von HewlettPackard Enterprise (HPE) mit Aruba ESP (Edge Services Platform) vorgestellt. Dabei handelt es sich um eine KI-gestützte, native Cloud-Plattform, die Probleme am Edge vorhersagen und lösen soll, bevor sie auftreten. Basierend auf AIOps, Zero-Trust-Netzwerksicherheit und einer einheitlichen Infrastruktur für Campus-, Rechenzentrums-, Zweigstellen- und Remote-Mitarbeiterstandorte ist ESP als automatisierte All-in-One-Plattform konzipiert. Dabei soll sie kontinuierlich Daten domänenübergreifend analysieren, um SLAs sicherzustellen, Anomalien zu identifizieren und sich selbst zu optimieren. Zudem erkennt die Plattform laut Anbieter unbekannte Geräte im Netz und sichert diese.

Bei der Implementierung von Aruba ESP haben die Unternehmen die Wahl zwischen drei Konzepten:

  • als Cloud Service;

  • als Managed Service On Premises von einem Aruba-Partner;

  • sowie als Service über HPE GreenLake.

Die Edge Services Platform von Aruba im Detail.
Die Edge Services Platform von Aruba im Detail.
Foto: Aruba

Mit ESP trägt Aruba dem Wandel im Technologiemarkt Rechnung und sieht sich so für die Ära der Datenanalyse gerüstet, die durch IoT, KI und Automatisierung geprägt ist. Gleichzeitig reagiere man damit auf die Entwicklung, dass Unternehmen riesige Mengen unstrukturierter Daten am Edge erzeugen. Diese können, wenn sie richtig analysiert und entsprechend behandelt werden, zur Verbesserung der Effizienz und für neue Business-Modelle genutzt werden. Um dies zu realisieren, sei aber ein Netz erforderlich, das die KI über Netzwerktelemetrie nutzt, so Aruba. Nur so sei man in der Lage, diese Daten mit einer Geschwindigkeit und in einem Umfang zu verarbeiten, die über das hinausgehen, was in menschlichem Maßstab möglich ist. Letztlich erfordere dies auch eine Infrastruktur mit einem KI-gestützten "sechsten Sinn", der proaktiv mögliche Probleme identifiziert, eine Lösung empfiehlt und die Automatisierung nutzt, um diese in logische Aktionen umzusetzen.

Edge Services Platform - die Prinzipien

Für die eigene ESP-Plattform setzt Aruba dabei auf folgende Kernprinzipien:

  • AIOps ist die entscheidende Komponente von Aruba ESP. Sie verwendet KI und Analysen, um mit einer Genauigkeit von mehr als 95 Prozent die Ursachen von Störungen zu identifizieren und Netzwerkprobleme automatisch zu beheben. Ferner soll das Netz automatisch optimiert werden, um Probleme zu verhindern, bevor sie auftreten. In einem Live-Kundeneinsatz führte die Verwendung von AIOps laut Aruba zu einer 15prozentigen Steigerung der Durchsatzkapazität und einer Reduzierung der Problemlösungszeit um fast 90 Prozent.

  • Unified Infrastructure konsolidiert alle Netzwerkoperationen für Switching, Wi-Fi und SD-WAN auf dem Campus, im Rechenzentrum, in Zweigstellen und bei Remote-Mitarbeitern unter Aruba Central. Aruba Central ist eine Cloud-native Konsole, die domänenübergreifende Ereignisse korreliert, um die Problemlösungszeit und manuelle Fehler zu reduzieren. Darüber hinaus bietet der einheitliche Infrastrukturansatz den Anwendern die Wahl zwischen Controller-Diensten On Premises oder in der Cloud.

  • Zero Trust Network Security kombiniert integrierte rollenbasierte Zugriffstechnologie, dynamische Segmentierung und identitätsbasierte Eindringungserkennung (Intrusion Detection klingt vielleicht besser), um jeden Benutzer und jedes Gerät, das sich mit dem Netzwerk verbindet, zu authentifizieren, zu autorisieren und zu kontrollieren. Gleichzeitig ist sie in der Lage, Angriffe zu erkennen, zu verhindern, zu isolieren und zu stoppen.

Um den unterschiedlichen Anforderungen der Anwender gerecht zu werden, hat Aruba bei ESP seine Verbrauchs- und Beschaffungsoptionen erweitert. Dazu gehört etwa Network as a Service über HPE GreenLake. Zudem können Unternehmen Aruba ESP mit flexiblen Finanzierungsoptionen über HPE Financial Services beziehen.