Druckerhersteller müssen bis zu 33,4 Prozent zahlen:

EG verdonnert Japaner zu Strafzöllen

17.06.1988

BRÜSSEL (CW) - Heftige Reaktionen bei den betroffenen Unternehmen hat die Entscheidung der EG-Kommission ausgelöst, japanische Matrixdrucker mit Anti-Dumping-Zöllen zwischen 4,8 und 33,4 Prozent zu belegen. Die als protektionistisch angesehene Maßnahme sei "unfair", da wichtige Argumente außer acht gelassen worden seien. Auf jeden Fall werden viele Nadeldrucker jetzt teurer.

Die Mitglieder des für die Printer zuständigen japanischen Branchenverbandes hatten gefordert, für einen fairen Vergleich müßten die Drucker je nach Zahl der Drucknadeln in Typenklassen gestaffelt werden. Dann zeige sich, daß es mir in Teilbereichen eine Konkurrenz mit europäischen Produzenten gebe Doch die Kommission stellte fest, alle Printer erfüllten die "gleichen Grundfunktionen ".

Auch das Argument, einige der europäischen Beschwerdeführer importierten selbst große Stückzahlen von Druckern aus Japan, so daß ihre Klagen nicht legitimiert seien, fand in Brüssel keinen Widerhall. Die unter europäischem Label vertriebenen Nippon-Printer gehörten zum unteren Marktsegment; die Anbieter, die selbst höherwertige Geräte fertigten, rundeten mit dieser "vernünftigen Selbstschutzmaßnahme" nur ihre Produktpalette ab.

In der Begründung ihrer Entscheidung hält die EG-Kommission, den Nippon-Firmen entgegen, sie hätten ihre Printer-Exporte in die Länder der Gemeinschaft von 390 000 Stück im Jahr 1983 auf über 1,5 Millionen Stück im Jahr 1986 erhöht, während die in umgekehrter Richtung gelieferte Menge von 1040 Einheiten auf Null geschrumpft sei. Der Marktanteil der Fernost-Modelle innerhalb der EG sei dabei von 49 auf 73 Prozent gestiegen. Die Importeure hätten nicht davor zurückgeschreckt, die Geräte hierzulande wesentlich billiger anzubieten als auf dem japanischen Markt. Damit sei der Tatbestand des Dumping erfüllt.

Der höchste Zolltarif (33,4 Prozent) gilt für die Fabrikate Brother, Citizen, Fujitsu, NEC, Epson und Seikosha. Star Micronics kommt mit 13,6 Prozent davon, Oki mit nur 9,2 Prozent. Einige der betroffenen Hersteller, etwa Citizen und Star, haben in Erwartung des Schutzzolls Iängst Gegenmaßnahmen eingeleitet: Sie montieren einen Teil des Sortiments innerhalb der EG.