Konferenz zeigt sichere Wege für E-Commerce

EEMA gräbt E-Mail-Standard X.400 zur vereinfachten Adressierung aus

23.05.1997

Die EEMA ist eine Vereinigung von Herstellern, Anwendern, Regierungsstellen und Service-Providern. Sie hat Schwesterorganisationen in Amerika, Japan und Australien - und alle zusammen wollen den Umgang mit E-Mails vereinfachen: Die Adressierung soll sich am Namen des Adressaten orientieren. Die auf dem Standard X.400 basierenden Vorschläge sollen bis Ende des Jahres ausgearbeitet und weltweit an Service-Provider verteilt werden. Ob diese die Vorschläge umsetzen, bleibt abzuwarten.

Auf ihrer Jahreskonferenz "Electronic Commerce Europe '97" vom 15. bis 18. Juni in Maastricht stellt die EEMA ihr zweites Projekt vor, das die Nachrichtenübertragung und den elektronischen Handel sichert. Ein weltweit organisierten, öffentlichen X.500-Verzeichnisdienst soll dabei die Grundlage für alle Kommunikationswege bilden. Den deutschen Part auf der Show realisiert der neue Carrier Otelo. Zur Datensicherung legen die Kommunikationspartner ihre digitale Unterschrift bei einem öffentlichen Provider oder Dienstleister ab, der sämtliche Nachrichten verschlüsselt.

Wesentlicher Schwachpunkt der angestrebten Infrastruktur ist sicherlich die Abhängigkeit von Herstellern und Service-Providern, die die Verfahren implementieren müssen. So zeigen Anbieter wie Novell, Microsoft, Banyan oder Lotus nur vereinzelt Flagge auf der X.500-Bühne. Häufig verfügen die Implementierungen zwar via Lightweight Directory Access Protocol (LDAP) über eine Anbindungsmöglichkeit zu X.500, doch fast ebensooft reichern die Hersteller die Dienste mit proprietären Extras an.