EDV-Nutzen schwierig zu ermitteln

08.09.1978

OLTEN (sg) - Seit Oktober 1977 ist bei der Eisen und Röhren AG, einem Stahlhandel-Unternehmen in Olten, ein IBM System /3 Modell 15 als integrierte und dialog-orientierte EDV in Betrieb.

Installiert wurde die Anlage unter der Leitung der Zürcher Beratungsgesellschaft Klaus und May, von der nun auch der Versuch unternommen wurde, eine Nutzwert-Analyse der bei der Eisen und Röhren AG eingesetzten EDV zu erstellen.

Diese Analyse ergab, daß der Nutzwert der von der ERO betriebenen EDV bei rund 1 Prozent des jährlichen Gesamtumsatzes liegt. Immer bezogen auf den jährlichen Gesamtumsatz, setzt sich der Total-Nutzwert aus folgenden Teilwerten der einzelnen Betriebsbereiche zusammen:

- Weniger Schreibarbeit und damit geringere Personalkosten durch automatisches Abrufen von Stammdaten sowie einmaliges Erfassen der Transaktionen. Ferner Plausibilitätsprüfung und bessere Auskunftsmöglichkeit über Lagerbestände-Preise und offene Posten: 2,0 Promille.

- geringere Zahlungsverluste durch systematische Überwachung der Kreditlimits: 1,0 Promille.

- Permanente Signalisierung bei Grenzkosten-Unterschreitungen: 2,0 Promille.

- Reduzierung der Kosten für das Schneiden und Biegen von Armierungsstahl sowie automatisches Errechnen der Vorgabezeiten als Basis eines Leistungslohnes: 1,5 Promille.

- Verringerung des Armierungsstahl-Verschnittes mit Hilfe von längensortierten Schnittlisten: 0,25 Promille.

- Verkürzung der Fristen zwischen Spedition und Rechnungsstellung, entsprechend den Kapitalzinsen von 5 Tagesumsätzen: 1,25 Promille.

- Verkürzung der durchschnittlichen Zahlungsfrist durch Systematisierung des Mahnwesens: 0,5 Promille.

- Rationalisierung des Warenlagers im Rahmen einer strukturierten Materialbewirtschaftung: 1,0 Promille.

- Andere Einsparungen, resultierend aus einer besseren Gesamtübersicht in allen Bereichen: 0,5 Promille.

Inwieweit es sich bei den aufgeschlüsselten Werten um Zahlen handelt, die auch einer kritischen Prüfung standhalten würden, konnte leider nicht festgestellt werden. Doch selbst unter Berücksichtigung dieser Tatsache erscheinen die von der Eisen und Röhren AG ermittelten Zahlen immer noch interessant genug, um als Denkanstoß für eine Nutzenanalyse der eigenen gesehen werden zu können.