Im Westen wird am besten verdient, im Norden am schlechtesten:

EDV-Gehälter wachsen überdurchschnittlich

22.01.1982

MÜNCHEN - Immer noch als rezessionsresistent im großen und ganzen erweisen sich nach Einschätzung führender Personalberatungsunternehmen die EDV Jobs, speziell die weiter oben angesiedelten. Nur äußerst zurückhaltende Schätzungen der Gehaltsentwicklung konnte die COMPUTERWOCHE zum Jahresbeginn erfragen, optimistisch aber klangen sie letztlich die.

Arnulf Tänzer von der Kienbaum Unternehmensberatung in Gummersbach erwartet nur sehr geringfügige Verringerungen der Steigerungsraten vom vergangenen Jahr; sie lagen mit 8,4 Prozent immerhin durchschnittlich knapp zwei Prozent über der allgemeinen Tariferhöhung, die zirka 6,5 Prozent betragen hatte.

Die nebenstehende Tabelle der Hamburger Handelsdienst GmbH basiert auf den Durchschnittswerten des Jahres 1981. Zu einzelnen Berufsbildern hat Kienbaum die Erhöhungen von 1980 auf 1981 ermittelt. Von diesen Werten ausgehend, lassen sich Parallelen für dieses Jahr ziehen:

Mehr als im Vorjahr hatten nach Kienbaum-Quellen 1981 verdient (in Prozent)

Operatoren und Systembediener: 9,4

RZ-Leiter: 8,7

Anwendungsprogrammierer: 9 5

Organisationsprogrammierer: 9,6

Datenbankorganisatoren: 7,0

Leiter der EDV-Organisation: 8,3

Insgesamt über alle Positionen lautete der Zuwachs 8,4 Prozent. Das sind ein bis zwei Prozentpunkte mehr als in allen anderen Wirtschaftsbereichen. Nach den sehr vorsichtigen, wenngleich positiven Schätzungen für die Einkommensentwicklung dieses Jahres wird nun die jeweilige Prozentzahl geringfügig unter der hier für 81 angegebenen liegen und annähernd zwei Prozent über der allgemeinen Tariferhöhung. Das bedeutet, daß in den EDV-Berufen die Inflationsrate auf jeden Fall aufgefangen werden kann. Effektive Einkommensverschlechterungen sind also kaum zu befürchten.

EDV-Fachkräfte sind nach wie vor stark gesucht, insbesondere qualifizierte Fach- und Führungskräfte. Auch aus diesem Grund werden (..) Gehälter überdurchschnittlich hoch bleiben; in dieser Aussage sind sich die Prognostiker einig, auch wenn es regionale Einbrüche wie zum Beispiel in München durch die Freistellungen von Siemens-Mitarbeitern gegeben hat und noch gibt. Die Immobilität der Betroffenen verhindert ein Absinken des Gesamtniveaus.