Wachsender Umfang der EDV erzwingt Spezialisierung dennoch:

EDV-Chefs müssen über alles Bescheid wissen

11.08.1978

"Ist State-of-the-Art Wissen unerläßlich?" hieß das Thema der Woche in der CW-NR. 32 vom 4.8.1978. Hier ein Statement, das wir aus Platzgründen nicht berücksichtigen konnten. Es stammt von Dr. Ernst Orlich, Leiter Organisation und Datenverarbeitung bei der Blohm + Voss AG. Hamburg.

Der EDV-Chef eines Unternehmers muß heute sein Wissen in zwei unterschiedlichen Richtungen erweitern Einmal sollte er sich über neue betriebswirtschaftliche Erkenntnisse und Erfahrungen informieren, um seinen Anforderungen als Manager gerecht zu werden, zum anderen muß er sich darüber im klaren sein, welche Verantwortung er tragt, wenn es darum geht. Investitionsentscheidungen zu treffen, die die Hardware, die Betriebssysteme, Datenkommunikation, Datenbanken, Software-Engineering sowie Datenschutz und Datensicherung betreffen.

Er muß sich also auf diesem Sektor weiterbilden und sich über den neuesten Stand der Hard- und Software- Technologie ständig informieren Zwar hat man heute - durch den ständig wachsenden Umfang der EDV - Spezialisten für die neuesten Gebiete der Datenverarbeitung im Haus, dennoch bleibt es - meiner Meinung nach - keinem EDV-Chef erspart, in allen Bereichen Bescheid zu wissen.

Wieviel Zeit dieses "Know-How-Up-Date'' nun in Anspruch nimmt. hängt zum großen Teil von der vorangegangen Ausbildung des EDV-Chefs ab.

Ich selbst bin Naturwissenschaftler und muß etwa 10 Prozent meiner Arbeitszeit dafür aufbringen. 15 Prozent meiner Zeit verwende ich für entsprechende Gespräche mit den Spezialisten im Rahmen der Planung und Kontrolle Um mich weiterzubilden, studiere ich Fachliteratur, führe Gespräche mit Hardware-Herstellern und Software-Häusern und besuche Seminare Außerdem informiere ich mich bei anderen Unternehmen und halte insbesondere Kontakt mit Firmen der gleichen Branche.