Tela empfiehlt bei Schäden im Rechenzentrum:

EDV-Anlagen sanieren statt verschrotten

03.04.1978

MÜNCHEN (uk) - Rauch-, Staub- und Wasserschäden an EDV-Anlagen müssen nicht zwangsläufig zur Verschrottung führen - mit den in den letzten Jahren entwickelten Sanierungsverfahren ist es vielmehr möglich, Verunreinigungen zu beseitigen und beschädigte Maschinen wieder voll funktionsfähig zu machen. Auf diese Möglichkeit weist die Tela Versicherungs-AG in einem "Bericht aus dem Tela-Labor für Schadenforschung" hin.

Die EDV-Versicherungsspezialisten beschäftigten sich seit Anfang der 70er Jahre mit der Entwicklung von Methoden und Verfahren speziell zur Sanierung von EDV-Anlagen, die durch Ablagerung schädlicher Substanzen beschädigt wurden. Ziele der Entwicklungen waren,

- daß die betroffene EDV-Anlage zuverlässig und auf Dauer voll funktionsfähig weiter in Betrieb bleiben kann,

- daß die Instandsetzung grundsätzlich an Ort und Stelle möglich sein soll,

- daß die Sanierungskosten unter den Ersatzkosten des betroffenen Gerätes liegen müssen.

Die Forschungsarbeiten ergaben allerdings bald, daß es kein universelles Sanierungsverfahren für die einzelnen Gerätetypen gibt. So zeigte sich, daß elektronische Geräte Reinigungsprozeduren verhältnismäßig gut überstehen, feinmechanische oder relaistechnische Anlagen jedoch mit weit mehr Schwierigkeiten aufwarten. Tela fand außerdem heraus, daß die Reinigungsmittel in Abhängigkeit von der Geräteart sowie von der Art und dem Grad der Verschmutzung eingesetzt und dosiert werden müssen. Ferner müsse - so der TeIa-Laborbericht - möglichst bald nach dem Schadeneintritt mit der Sanierung begonnen werden, da die Erfolgsaussichten nicht zuletzt von diesem Faktor abhängen.

Besondere Schwierigkeiten bereiteten den EDV-Schaden-Experten Rauchschäden mit Salzsäureniederschlag: Mitverbrennendes PVC - zum Beispiel als Isoliermaterial von Kabeln - zersetzt sich schon bei Temperaturen von mehr als 200 Grad Celsius und spaltet dabei Chlorwasserstoffgas ab, das sich mit der Feuchtigkeit der Luft zu Salzsäure verbindet (1 kg PVC ergibt zirka 2 kg 30prozentige Salzsäure). So entsteht neben dem Brandrauch ein Salzsäurenebel, der sich überall niederschlägt und der besonders in Umgebungen mit hoher Luftfeuchtigkeit eine schnell fortschreitende Korrosion verursacht. Wenn in diesem Fall nicht sehr schnell mit den Sanierungsmaßnahmen begonnen wird, bleibt keine andere Wahl, als das betroffene Gerät zu verschrotten. Auch bei Wasserschäden hängt sehr viel von einem baldigen Eingreifen ab: Tela hält es für unbedingt erforderlich, daß die Anlagen sofort spannungsfrei geschaltet und getrocknet werden. Trotz Fehlschlägen und Mißerfolgen gelang es den Tela-Spezialisten, Sanierungsregeln für Brandrauchniederschläge und Verunreinigungen aus Wassereinbrüchen oder durch Baustaub zu erarbeiten. Sie glauben, heute bei derart beschädigten EDV-Anlagen aufgrund chemischer Analysen exakt beurteilen zu können, ob sich der Aufwand für eine Sanierung lohnt und ob sie erfolgreich sein wird. Neben der Sicherheit, daß die Anlage wieder dauerhaft betriebssicher instand gesetzt wird, kommt nach Tela-Ansicht für den Kunden noch ein ganz erheblicher Vorteil hinzu: Die Sanierung einer kompletten EDV-Anlage

dauert nur wenige Tage - während die Bestellung, Lieferung und Installation einer Neuanlage viele Monate in Anspruch nehmen kann.

Information: Tela Versicherungs-AG für technische Anlagen, Abt. Technik, Brienner Str. 12, 8000 München 2.