EDS sucht sein Heil im BPO-Geschäft

21.12.2004
Eine Kooperation mit Towers Perrin soll das Business Process Outsourcing stärken.

Der IT-Dienstleister Electronic Data Systems (EDS) plant offenbar die Übernahme des unter anderem auf Personaldienstleistungen spezialisierten Serviceanbieters Towers Perrin oder ein Joint Venture. Sprecher beider Unternehmen bestätigten die Gespräche gegenüber dem "Wall Street Journal", wollten aber keine Einzelheiten nennen.

Mit diesem Deal würde EDS seinen Bereich Business Process Outsourcing (BPO) stärken. So betreibt der Dienstleister bereits Service-Center in Europa, in denen Abläufe wie Buchhaltung und Personalverwaltung abgewickelt werden. Vor rund einem Jahr hat beispielsweise Infineon seine Human-Resources-(HR-)Abteilung an EDS ausgelagert.

Mit einem stärkeren BPO-Geschäft könnte EDS seine Abhängigkeit vom riskanten IT-Outsourcing mindern. Hier mussten die Texaner zuletzt einige Rückschläge einstecken. So schrieb der Konzern über 900 Millionen Dollar ab, weil es Probleme mit einem Auftrag der US-amerikanischen Marine gab. Bei den britischen Arbeitsbehörden legte ein EDS-Mitarbeiter durch einen Update-Fehler Zehntausende PCs tagelang lahm. Die Regierung hat bereits Regressforderungen angekündigt.

Nach wie vor macht das klassische IT-Outsourcing mit rund zwei Dritteln den Löwenanteil am EDS-Umsatz aus. Das BPO-Geschäft trägt zwischen zwölf und 13 Prozent bei.

Auch für Towers Perrin wäre der Deal mit EDS von Vorteil. Etablierte IT-Serviceanbieter wie Accenture und IBM offerieren zunehmend BPO-Leistungen und positionieren sich so als ganzheitliche Dienstleister. Damit wächst der Druck auf Spezialanbieter wie Towers Perrin, die sich auf bestimmte Marktsegmente konzentrieren. (ba)