Partnerschaft mit Mi8 vereinbart

EDS steigt in den US-amerikanischen ASP-Markt ein

22.02.2002
FRAMINGHAM (IDG) - Die großen Outsourcer und Systemintegratoren haben stets auf Distanz zu Application-Service-Providern (ASPs) geachtet oder sich im Hintergrund gehalten. Eine kürzlich in den USA vereinbarte Partnerschaft zwischen EDS und dem Messaging-ASP Mi8 zeigt neue Wege auf.

EDS wird künftig die auf Microsoft-Produkten basierenden Messaging-Dienste von Mi8 an die eigene Kundschaft vermieten. Zudem plant der texanische Dienstleister, ergänzende Applikationen, etwa virtuelle Arbeitsumgebungen, zu entwickeln und anzubieten. "Dies ist ein Schritt hin zu einem Modell der Partnerschaften zwischen ASPs und System-Integratoren sowie IT-Dienstleistern. Es zeigt, welchen Weg die Branche künftig gehen wird", erläuterte IDC-Analystin Karen Moser.

Neu an der EDS-Mi8-Beziehung ist laut Moser, dass der Outsourcer auch die Kundenbeziehung pflegt. Bisher haben die großen IT-Häuser die erforderliche Infrastruktur bereitgestellt, die ASPs jedoch den Kundenservice verantwortet. Des Weiteren versuchten Häuser wie IBM Global Services oder in Deutschland auch Siemens Business Services (SBS), am ASP-Markt teilzuhaben, indem sie Enabling-Programme anboten, also Technik und Know-how für den Data-Center-Betrieb für Softwarevermieter bereitstellten.

Den Rückhalt großer Dienstleister hat der ASP-Markt auch dringend nötig, denn die Anfang Januar erklärte Zahlungsunfähigkeit des größten US-amerikanischen Anbieters US Internetworking hat erneut ein schlechtes Licht auf die Branche geworfen. Kunden scheuen nicht zuletzt vor der Möglichkeit zurück, Software zu mieten, weil die finanzielle Stabilität der Dienstleister ungewiss ist. Große etablierte Outsourcer könnten ihnen Sicherheit signalisieren. (jha)