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EDS profitiert von Einsparungen

04.08.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Bei Electronic Data Systems (EDS) beginnen sich die vorangegangenen Kostensenkungen allmählich auszuzahlen. Der texanische Outsourcing-Spezialist erzielte im zweiten Quartal 2005 zwar mit 26 Millionen Dollar oder fünf Cent pro Aktie einen deutlich niedrigeren Nettogewinn im Vorjahreszeitraum. Einmaleffekte ausgeklammert, konnte das Unternehmen aus Dallas jedoch mit einem Plus von 45 Millionen Dollar beziehungsweise neun Cent je Aktie aufwarten. Von Thomson First Call befragten Analysten waren aktuell im Schnitt von einem bereinigten Verlust in Höhe von fünf Cent je Aktie ausgegangen.

Im Vorjahresquartal hatte EDS dank dem Verkauf seiner Softwaresparte UGS PLM Solutions einen Nettoprofit von 270 Millionen Dollar erzielt. Bereinigt um Sondererlöse in Höhe von 404 Millionen Dollar aber auch um Restrukturierungskosten und andere Aufwendungen in Höhe von 175 Millionen Dollar war hingegen ein Verlust von 16 Millionen Dollar oder drei Cent je Anteil angelaufen.

Der Umsatz sank im Jahresvergleich leicht von 5,24 Milliarden auf 5,2 Milliarden Dollar, übertraf jedoch die mittlere Markterwartung um 120 Millionen Dollar. Der Auftragseingang fiel mit 2,8 Milliarden Dollar dagegen vergleichsweise schwach aus. EDS verwies aber darauf, dass das Unternehmen im ersten Halbjahr 2005 Abschlüsse im Wert von insgesamt knapp zehn Milliarden Dollar getätigt hat. Für das Gesamtjahr wird nun ein Auftragswert von 20 Milliarden Dollar angepeilt. Außerdem erklärte EDS-CEO und -Chairman Michael Jordan, dass die Ergebnisse in der zweiten Jahreshälfte sowie im Gesamtjahr 2005 von den gesunkenen Betriebskosten profitieren

werden. Um im Bereich Anwendungsentwicklung wettbewerbsfähig zu bleiben, hat EDS erst vor wenigen Tagen eine Kooperation mit dem in den USA ansässigen Offshore-Service-Provider Cognizant vereinbart (siehe auch: "EDS kooperiert mit Cognizant").

Aber auch sonst scheint der Outsourcing-Riese seine Probleme langsam in den Griff zu bekommen. Bereits im abgelaufenen Quartal seien die Margen von Monat zu Monat gestiegen und hätten die Vorgaben übertroffen, so Jordan in einer Telefonkonferenz. So sei der Verlust im Zusammenhang mit dem problembehafteten Navy-Auftrag auf ein Cent je Aktie gesunken, nachdem er im vorangegangenen ersten Quartal noch sieben Cent, im Vorjahreszeitraum sogar 21 Cent pro Anteil betragen hatte. Probleme bei einem weiteren Projekt resultierten jedoch in einer Abschreibung über 37 Millionen Dollar oder fünf Cent pro Aktie. Anfang Juni war der IT-Dienstleister jedoch noch davon ausgegangen, dass er einen Großteil der bislang in das Projekt investierten 166 Millionen Dollar abschreiben muss (siehe auch: "EDS warnt vor neuem Problemauftrag").

Eine konkrete Prognose für das laufende dritte Quartal gab EDS nicht. Im Gesamtjahr 2005 rechnet EDS nun mit einem Pro-forma-Gewinn von 50 bis 60 Cent je Aktie. Sonderkosten von rund 26 Cent eingerechnet, erwarten die Texaner nun voraussichtlich einen Nettoprofit von 24 bis 34 Cent je Anteil. Die Umsätze werden auf 20 bis 21 Milliarden Dollar geschätzt. (mb)